Apple spendet Masken für Krankenhäuser

In Europa und den USA will Apple Millionen Einheiten von N95-Atemschutztechnik an Gesundheitseinrichtungen verteilen, so Konzernchef Cook.

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Apple spendet Masken für Krankenhäuser

(Bild: Maridav/Shutterstock.com)

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Zahlreiche Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen leiden nach wie vor darunter, dass es kaum Nachschub bei Atemmasken gibt. Dies gefährdet die gesamte Versorgung, weil Mitarbeiter in der Corona-Krise nicht ungeschützt Patienten pflegen können – und auch viele andere Leistungen im Krankenhaus nicht ohne Mundschutz durchgeführt werden dürfen. Apple gehört zu den Unternehmen, die hier Abhilfe leisten wollen. Das kündigte der US-Vizepräsident Mike Pence an. Dem Poltiker zufolge werde Apple insgesamt 2 Millionen N95-Masken an amerikanische Einrichtungen spenden.

Apple-Chef Tim Cook bestätigte die Angaben zum Wochenende auf Twitter – und gab an, dass es nicht nur um die Vereinigten Staaten von Amerika ginge. Er teilte mit, Apple spende "Millionen von Masken für Gesundheitspersonal in den USA und Europa". Man bedanke sich bei "all diesen Helden an der Front". Zuvor hatten auch schon andere Konzerne Maskenspenden versprochen. Dazu gehört etwa der E-Auto-Konzern Tesla, dessen Chef Elon Musk unter anderem 50.000 N95-Masken von 3M an eine Ärztin am Unikrankenhaus von Seattle liefern ließ.

N95 sind Masken der europäischen Schutzklasse FFP2. Sie müssen eng und korrekt angelegt werden, um zu schützen und – ein Filter für feine Partikel ist integriert. In der Forschung ist umstritten, ob diese Schutzklasse reicht, um sich vor dem Coronavirus zu schützen, da diese Viren bis zu 0,2 Mikrometer klein sein können, N95 aber nur bis hinunter auf 0,3 Mikrometer filtern kann. Dennoch sind N95-Masken signifikant leistungsfähiger als der einfache Nase-Mund-Schutz, auch unter dem Begriff OP-Maske bekannt.

Es ist unklar, woher Apple die Masken beziehen wird. Hersteller in aller Welt ächzen unter der großen Nachfrage, selbst einfachste Masken sind seit Wochen nicht im Handel erhältlich. Mediziner betonen, dass zunächst Krankenhäuser und Arztpraxen mit den Masken ausgestattet werden müssen, bevor normale Nutzer auf der Straße mit ihnen herumlaufen sollten. Allerdings sind die Masken etwa in China – dem Hauptproduktionsgebiet – enorm verbreitet. Infizierte vermeiden unter anderem, dass sie Aerosole leicht verbreiten – zudem hilft die Maske, den Griff ins Gesicht zu vermindern.

Apple hat unterdessen ein kostenloses Aufklärungsprogramm zur Corona-Krise bei seinem Streamingdienst gestartet. Darin interviewt die US-TV-Talkerin Oprah Expertne und andere Gäste.

[Update 25.03.20 9:43 Uhr:] Laut Angaben von US-Vizepräsident Pence wird Apple nun insgesamt neun Millionen N95-Masken an amerikanische Gesundheitsinstitutionen spenden. (bsc)