Apple versucht sich an neuer, aggressiver Indien-Strategie

Der Subkontinent soll Apples wichtigster neuer Markt werden, doch der Konzern bekommt bislang keinen Fuß auf den Boden.

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Smartphone-Markt Indien

Die Inder hängen schon sehr an ihren Smartphones, aber der Markt hat großes Wachstumspotential, sagen Experten – auch für Apple.

(Bild: dpa, Doreen Fiedler)

Lesezeit: 2 Min.

Laut Apple-Boss Tim Cook ist Indien nach China Apples zentraler Wachstumsmarkt. Das Unternehmen hat hier allerdings eine massive Aufholjagd vor sich: So sollen die iPhone-Verkäufe aktuell gerade einmal 1 Prozent des gesamtem Smartphonemarktes in dem Land ausmachen – und dieser Anteil sank sogar zuletzt. Wie es nun in einem Medienbericht heißt, plant Apple eine deutlich aggressivere Strategie auf dem Subkontinent, der als weltweit am schnellsten anziehender Handy-Markt gilt, während das Geschäft in vielen anderen Weltregionen stagniert.

Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine interne Apple-Präsentation meldet, soll es unter anderem (für Apple) bessere Verträge mit großen Resellern geben, die höhere Verkaufsziele beinhalten, das Unternehmen will seine Beziehung zu unabhängigen Verkäufern auf eine neue Basis stellen und erstmals eigene Ladengeschäfte starten.

An letzteren arbeitet der Konzern bereits seit Jahren, wobei ihm regelmäßig der Staat in die Quere kommt, der verlangt, dass der Anteil lokal produzierter Güter in solchen Stores groß genug ist. Apple hatte daher unter anderem begonnen, Einsteiger-iPhones in Indien endfertigen zu lassen.

Weiterhin will Apple seinen App Store stärker auf den indischen Markt abstellen und Anwendungen fördern, die für den Subkontinent besser geeignet sind. Dazu gehört auch die Überholung der Kartenanwendung Apple Maps bis 2020. Diverse Services, die in anderen Weltregionen Standard sind, gibt es in Indien zudem noch nicht – dazu gehören etwa die Sprachassistentin Siri in lokalen Sprachen und der Bezahldienst Apple Pay.

Zudem muss Apple versuchen, den Preis des iPhone in Indien zu drücken. Aktuell könnten viele Kunden sich nicht einmal das Einstiegsgerät iPhone SE leisten und griffen stattdessen zu billigeren Android-Geräten. Den Import generalüberholter iPhones verbietet die indische Regierung derzeit. (bsc)