Apple warnt vor möglichem Ende seines irischen Steuersparmodells
Im Jahresbericht an die US-Börsenaufsicht geht Cupertino auf das Vorgehen der EU-Kommission gegen den Konzern ein. Demnach drohen schlimmstenfalls höhere Steuern und Nachzahlungen.
Im jährlich einzureichenden 10-K-Bericht müssen an US-Märkten gelistete Unternehmen ihre aktuellen Geschäftsdaten offenlegen – inklusive möglicher Risiken. Apples entsprechendes Papier wurde Ende Oktober zum Abschluss des Geschäftsjahres vorgelegt und enthält erstmals Details zu einem Prüfverfahren, das die EU-Kommission gegen den Konzern eingeleitet hat.
Mit dem im Juni bekanntgewordenen Vorgang soll die Steuersparpraxis Apples in Europa unter die Lupe genommen werden – namentlich in Irland. Dabei soll ermittelt werden, ob es sich um versteckte Staatsbeihilfen handelt. Irland reagierte bereits und entschied, von internationalen Konzernen bisher genutzte Steuermodelle wie den "Double Irish" künftig einzuschränken. Das Land widersprach aber deutlich den Vorwürfen, man gebe Staatsbeihilfen.
Apple schreibt nun in seinem 10-K-Bericht, zwei seiner Tochterfirmen in Irland seien von der Untersuchung betroffen, bei der es um die Frage ginge, ob Regeln zu Staatsbeihilfen eingehalten werden. "Würde die Europäische Kommission eine endgültige Entscheidung gegen Irland treffen, könnte das Änderungen bisheriger Steuerregelungen mit sich bringen, die dann wiederum die Steuern der Firma in Zukunft erhöhen könnten."
Zudem sei denkbar, dass die EU-Kommission von Irland verlange, Steuern aus der Vergangenheit bei Apple einzutreiben, sollten diese mit verbotenen Staatshilfen zusammenhängen. Apple drohen schlimmstenfalls Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe. Das Unternehmen hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und betont, man halte sich an alle Regeln und Gesetze. (bsc)