Apple weitet Arbeit an 6G-Chip aus – 5G bleibt unfertig

Apple bereitet sich bereits auf den nächsten Mobilfunkstandard 6G vor. Nach ersten Anzeichen in Form von Stellenanzeigen, die bereits 2021 aufgetaucht waren, sucht der Konzern nun weitere Mitarbeiter auf diesem Gebiet. Das berichtet der Bloomberg-Autor Mark Gurman.

Referenzarchitektur im Anmarsch

So wird jetzt ein "Cellular Platform Architect" gesucht, der spezifisch daran arbeiten soll, Apples 6G-Referenzarchitektur zu entwickeln. "Es muss ein geeigneter Satz von Prototyp-Implementierungen und Referenzarchitekturmodellen entwickelt werden, die die Bewertung von Technologiekandidaten und entsprechenden Anwendungsfällen ermöglichen", so der Konzern. "In dieser Rolle werden Sie diese Modellierungs- und Prototyping-Aktivitäten planen, vorantreiben und aktiv daran teilnehmen."

Apple betont, dass es sich um eine Zusammenarbeit mit anderen R&D-Teams handelt, samt "Simulationen und Experimenten". Der Kandidat wird allerdings noch einige Jahre warten müssen, bis seine Technik tatsächlich in einem Apple-Funkmodem landet. Der 6G-Standard dürfte erst Anfang der 2030er-Jahre weitläufig(er) implementiert werden. Er verspricht eine schnellere Datenübertragung als 5G bei geringerer Latenz.

Weiter werkeln an 5G

Während Apple also bereits an 6G-Plänen arbeitet, ist weiterhin unklar, wann der Konzern sein erstes 5G-Baseband auf den Markt bringen kann. Das Unternehmen arbeitet bereits seit mehreren Jahren daran, insbesondere am ehemaligen Intel-Standort München. Aktuell wird nicht mehr vor 2024 oder gar 2025 damit gerechnet. Bis dahin kauft Apple weiter Qualcomm-Technik ein. Auch im Mac könnte eines Tages ein 5G-Chip landen, sobald er Teil des M-SoCs wird.

Bloomberg-Autor Gurman schreibt weiter, Gerüchte, Apple habe sein 5G-Projekt abgebrochen, seien falsch – trotz der weiterhin großen Probleme beim Vorankommen. "Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass Apple diese Bemühungen aufgegeben hat. Das Team ist immer noch aktiv. Wenn die Arbeit eingestellt wird, würde das bedeuten, dass Apple Milliarden von Dollar verschwendet hat und wahrscheinlich Hunderte von Mitarbeitern entlassen müsste." Das Modem-Projekt stehe zwar vor vielen Herausforderungen und werde noch "Jahre" brauchen. "Aber ich glaube nicht, dass Apple es aufgeben wird."

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(bsc)