Apple will sein Entwickler-Ă–kosystem inklusiver machen
KĂĽnftig sollen umstrittene Begriffe wie "Blacklist" nicht mehr in der iOS- oder macOS-Doku auftauchen, hat der iPhone-Konzern beschlossen.
Apple ĂĽberarbeitet Inhalte fĂĽr Developer, um deren Wortwahl von nicht-inklusives Sprache zu befreien. Das kĂĽndigte der iPhone-Hersteller auf seiner offiziellen Entwickler-Website an. Man arbeite derzeit unter anderem an Xcode, den Plattform-APIs, den quelloffenen Projekten sowie der Dokumentation, um entsprechenden Content "zu entfernen und zu ersetzen".
WWDC 2020 war Startzeichen
Beginn der Änderung war am 22. Juni im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Entwickler-Betas von iOS 14, macOS 11 und den anderen neuen Betriebssystemen, die zur Entwicklerkonferenz WWDC 2020 erschienen waren. Begriffe wie "Blacklist" oder "Whitelist" wurden etwa gegen "Allow List" und "Deny List" ausgetauscht. Der Begriff "Master" lautet im Default-SCM-Branch in Xcode 12 nun "Main". Parallel dazu wurde ein überarbeiteter Apple Style Guide publiziert.
Besser mit den neuen APIs arbeiten
Developer-APIs mit ausgrenzenden Begriffen ("exclusionary terms") seien künftig abgekündigt ("deprecated"), erklärt Apple. während man Ersatz liefere. Das gelte auch für die interne Codebasis sowie WebKit und Swift. "Wir ermutigen Sie, Abkündigungswarnungen über Ihre Codebasis hinweg genau zu beobachten." Es wurde empfohlen, "proaktiv auf die jüngsten APIs in den Plattform-SDKs zu wechseln"
Github machte es Apple vor
Das bedeutet auch, dass APIs einen neuen Namen erhalten können. Ähnliches gilt für spezifische Codeaufrufe. Diskriminierende Assoziationen will Apple in Code und Developer-Dokumentation künftig vermeiden. Für Apples eigene Entwickler wie Anbieter von eigenen Apps steht also entsprechend Arbeit an. Teilweise haben die Begrifflichkeiten eine lange Tradition in der Informatik, doch will Apple vermeiden, dass es zu problematischen Konnotationen kommt. Github verfolgt seit kurzem einen ähnlichen Ansatz – auch von anderen Organisationen ist bekannt, dass mehr Inklusion im Code geplant ist. (bsc)