Qualcomm-Austausch nur eines der Ziele: Einblicke in Apples 5G-Modem-Strategie

Seit 2019 schon versucht Apple, eigene 5G-Technk fürs iPhone zu entwickeln. Das ist ein "Long Game", heißt es nun in einem Bericht – der Konzern gibt sich Zeit.

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iPhone 15 Pro

Ein iPhone: Noch immer nur mit Qualcomm-5G.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Seit 2019 besitzt Apple eine eigene Abteilung für die Entwicklung von Mobilfunktechnik. Damals hatte der Konzern die unter anderem in Bayern ansässige 5G-Modemabteilung von Intel übernommen. Seither floss viel Geld in den Bereich, doch von einem Produkt – nämlich iPhones ohne Qualcomm-Modem – scheint Apple noch weit entfernt zu sein. In einer Analyse der Finanznachrichtenagentur Bloomberg heißt es nun, dass Apple hier ein "Long Game" spiele, also mit deutlichem Blick auf die Zukunft. Demnach geht die Arbeit an 5G-Chips (und später 6G) weit darüber hinaus, unabhängiger von einem Lieferanten zu werden.

Zuletzt hatte Apple nämlich sogar seinen Liefervertrag mit Qualcomm bis ins Jahr 2027 verlängert. Allerdings sei das nur ein Teil der Strategie. Apple will für die 5G-Technik weniger zahlen – ist es seine eigene, gelingt dies. Allerdings fallen dann auch noch Gebühren für Patentrechte an. Grundsätzlich gehe es Apple aber darum, eine einzelne Komponente zu schaffen, die Mobilfunk, WLAN und Bluetooth kombiniert. Schließlich könnte der Funkbereich ganz in Apples System-on-a-Chip der M-Baureihe wandern.

Apple erhofft sich dadurch, im iPhone (oder anderen Geräten) Platz zu sparen, um "mehr Designauswahl" zu haben, etwa über neuartige Formfaktoren. Das Geld, das man bei Qualcomm spart, könne zudem in neue Funktionen und Komponenten fließen. Bloomberg vergleicht die Strategie mit der Entwicklung des Apple-KI-Chips Neural Engine, der bereits seit 2017 verwendet wird und seither immer besser wurde – und nun zentrales Element von Apple Intelligence ist.

Apples Rollout des eigenen 5G-Modems soll, das bestätigt der Bloomberg-Bericht erneut, graduell erfolgen. Zunächst seien Nischenprodukte geplant, bevor dann die Hauptmodelle die Funktion erhalten. So könnte das iPhone SE 4, das für Frühjahr 2025 erwartet wird, das erste Apple-Smartphone mit eigenem Mobilfunkmodem sein.

Chipboss Johny Srouji setzte auf einen solchen Ansatz, um Probleme zu vermeiden, schließlich muss eine solche Komponente weltweit getestet werden, um mit allen Netzwerken kompatibel zu sein. Apple hat demnach keine Probleme damit, Milliarden in das Projekt zu investieren – und hat es bereits getan.

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(bsc)