Apples Auftragsfertiger planen volle Produktion trotz Coronavirus

Einem Bericht zufolge soll trotz der Epidemie in China am 10. Februar die Fertigung bei Foxconn und Co. wieder anlaufen.

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Foxconn

Werk von Foxconn.

(Bild: dpa, David Chang/EPA/dpaBildfunk+++)

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Apples wichtigste Hardware-Produzenten in China wollen in fünf Tagen ihre Fertigung wieder anfahren. Nach einer Verlängerung der freien Tage, die typischerweise zum chinesischen Neujahrsfest gegeben werden, sei eine "volle Produktion" ab dem 10. Februar geplant, hieß es aus Unternehmenskreisen. Dazu gehöre auch der wichtigste Apple-Herstellungspartner, der taiwanesische Großkonzern Hon Hai Precision Industry Corporation, der auch unter dem Namen Foxconn bekannt ist.

Beobachter hatten zuvor in Zweifel gezogen, dass die Apple-Fertiger ihre Produktion so schnell wieder anfahren würden. Grund ist der Ausbruch der Coronavirus-Epidemie im Reich der Mitte, die inzwischen laut offiziellen Zahlen aus Peking fast 500 Menschen das Leben gekostet hat. Apple selbst hatte deshalb alle seine Büros und Ladengeschäfte in China bis zum 9. Februar geschlossen – "höchstvorsorglich", wie es in einem Statement hieß.

Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg schreibt, soll Hon Hai den Produktionsstart per SMS bestätigt haben. Auch andere wichtige Apple-Fertiger wie Quanta Computer Incorporated (Endmontage etwa von MacBooks), Inventec Corporation oder der Bildschirmhersteller LG Display Corporation planen mit der kommenden Woche. Angaben zum zweiten wichtigsten iPhone-Fertiger nach Foxconn, Pegatron, fehlen bislang noch.

Die Hauptstandorte von Hon Hai und Pegatron für Apples Smartphone-Herstellung – Zhengzhou in Henan und ein Werk in der Nähe von Shanghai, sind jeweils über 500 Kilometer von Wuhan, wo das Coronavirus erstmals ausbrach, entfernt. Die Provinz Hebei in Zentralchina beziehungsweise die Millionenstadt Wuhan sind aktuell abgeriegelt. 40 Millionen Menschen sollen betroffen sein.

Unklar ist allerdings, ob die Behörden bei den Plänen Apples und seiner Fertiger mitspielen. Diese könnten beschließen, dass der 10. Februar noch zu früh für einen Fertigungsstart ist. Apples Produzenten beschäftigen zur Hauptsaison des iPhone über eine Million Menschen. Aktuell wird erwartet, dass Apple im Frühjahr das "iPhone 9", neue iPads sowie womöglich neue MacBook-Pro-Modelle vorstellen könnte – wie sehr dies von der aktuellen Krise in China beeinflusst wird, bleibt abzuwarten. (bsc)