Apples Augmented-Reality-Brille angeblich bald in Engineering-Verification-Phase

Apple kommt bei seinen AR-Gläsern langsam voran, heißt es aus Asien.

vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen

So wie in diesem Patentantrag werden die Apple-AR-Gläser wohl nicht aussehen.

(Bild: Apple / USPTO)

Lesezeit: 2 Min.

Schon seit Jahren gibt es bei Apple ein internes Projekt, das an einer eigenen Augmented-Reality-Brille (AR) des Konzerns arbeitet. Nun sind die Prototypen angeblich demnächst bereit, in die sogenannte Engineering-Verification-Phase einzutreten. Das meldet das Elektronikfachblatt DigiTimes, das in Taiwan erscheint. Den Angaben zufolge sei das Brillenprojekt nun in der "zweiten Entwicklungsphase". Diese arbeitet nach wie vor mit Prototypen. Sie wird Industriequellen zufolge nun "mehrere Monate" andauern. Danach plane Apple über sechs bis neun Monate die besagte Engineering Verification, an die sich bei Erfolg die Vorbereitung der Massenproduktion anschließt.

Videos by heise

Zuletzt hatte es im Sommer frische Gerüchte über die Brille gegeben, die angeblich schlicht "Glass" heißt. Der Apple-Journalist Mark Gurman von der Finanznachrichtenagentur Bloomberg schrieb im Juni, eine Gruppe von 1000 Mitarbeitern sei an dem Geheimprojekt beteiligt. Ursprünglich habe Apple angedacht, zur Brille noch einen Rechner zu liefern, der besonders leistungsfähig sein sollte.

Aktuell scheint es jedoch darauf hinauszulaufen, dass Apple die Brille als Anzeigegerät und ein iPhone für die Computing-Aufgaben verwendet. Das Prinzip würde dem der Apple Watch ähneln, die anfangs sehr eng an das iPhone angebunden wurde und auch jetzt noch das Smartphone zum Set-up benötigt.

Die Augmented-Reality-Technik, die Apple-CEO Tim Cook mehrfach als besonders wichtig für Apple bezeichnet hat, entwickelt der Konzern aktuell direkt auf iPhone und iPad weiter. Entwickler können AR-Elemente sehr einfach in Apps einbinden. Die Brille soll dies deutlich natürlicher machen. Sie wird – wie bei AR üblich – teilweise durchsichtig und erlaubt es, Informationen über die Echtwelt zu erhalten, die dann im Blickfeld überlagert werden.

Trotz zahlreicher Projekte großer Firmen wie Google, Microsoft oder Facebook hat die AR-Technik bislang noch nicht den Mainstream erreicht. Das würde zu Apples Geschäftsmodell passen: Der Konzern ist selten das erste Unternehmen mit einer neuen Technik, verbessert diese lieber und macht sie massentauglich. Apple soll intern bereits mitgeteilt haben, dass eine Ankündigung der Brille noch 2021 erfolgen könnte – doch mit der Lieferung ist kaum vor 2022 zu rechnen. (bsc)