Apples Pro Display XDR: Angestaubter Profi-Bildschirm, teurer Preis

Apple ist in Sachen Profi-Hardware geradezu stur: Über Jahre lässt es mal völlig veraltete Produkte auf den Markt. So wie das Pro Display XDR.

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Pro Display XDR

Pro Display XDR: Alt, dafĂĽr immer noch (sehr) teuer.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Am 10. Dezember ist es so weit: Dann feiert Apples Pro Display XDR einen runden Geburtstag. Genau fünf Jahre ist der Profibildschirm mit LED-Backlight dann auf dem Markt – ohne dass er auf irgendeine Art überholt worden wäre. Das gilt auch für den Preis: Beim Hersteller zahlt man nach wie vor 5499 Euro für das nackte Display in der "Standardglas"-Fassung – sowie 6499 Euro für mattes "Nanotexturglas". Hinzu kommt, weil man den Screen ja irgendwie befestigen muss, entweder ein VESA-Mount für 219 Euro oder, wenn es etwas nobler sein soll, der im Netz zum Meme avancierte Ständer Pro Stand für 1099 Euro.

Natürlich sind die Specs auch fünf Jahre nach dem Verkaufsstart durchaus sehenswert. Der 32-Zöller leistet 6K und stellt HDR mit "Extreme Dynamic Range" dar, ist außerdem sehr farbgenau. Im Hintergrund leuchten LEDs, gebildet in einem "2D-System aus 576 in einer Matrix angeordneten lokalen Dimmzonen". Was leider peinlicherweise trotz des Preises fehlt, ist Apples ProMotion-120-Hertz-Wiedergabe. Insgesamt dürfte es der Budgetabteilung im eigenen Unternehmen schwer zu erklären sein, warum man 2024 für ein vollausgestattetes Display beim Hersteller bis zu 7817 Euro (mit Nanotexturglas, Pro Stand und VESA-Mount zum Wechseln) ausgeben sollte. Im Handel ist die Bepreisung leicht besser. Hier geht es beim Standardglas bei unter 5000 Euro los, beim Nanotexturglas bei 5829 Euro. Den Pro Stand kann man neu – Schnäppchen – für unter 930 Euro erwerben, wenn man etwas Glück hat (oder auf eBay).

Apple macht aktuell keinerlei Anstalten, das Pro Display XDR mit einem Nachfolger zu versorgen. Zwar gab es in den vergangenen Jahren immer wieder entsprechende Gerüchte – insbesondere über ein Upgrade des kleinen Bruders, des Studio Display, mit ProMotion und Mini-LED-Technik. Allerdings tat sich bis heute nichts. Auch das Studio Display lässt Apple nun schon seit März 2022 unverändert auf dem Markt, denn die Kombination aus auf dem Mac gut angepasster 5K-Auflösung und 27 Zoll ist nach wie vor recht rar. Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass auch dieses Gerät seinen fünften Geburtstag feiern wird.

Aber warum ist Apple so stur in Sachen alter Hardware? Neu ist diese Entwicklung nicht. So wurde etwa ein völllig veralteter Mac Pro mit Intel-Technik jahrelang auf dem Markt gelassen, da es immer wieder Kunden gab, die ihn benötigten.

Beim aktuellen Mac Pro und Mac Studio ist man ebenfalls inzwischen im Bereich des Alteisens angekommen – beide verfügen über den vorletzten SoC des Konzerns (M2), wenn auch in exklusiver Ultra-Variante (beim Mac Studio auf Wunsch). Aktuell sieht es danach aus, dass Apple im kommenden Jahr beide Modelle mit M4-SoC überholt, ob's wirklich stimmt, weiß allerdings noch niemand.

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(bsc)