Apples Testflight als alternativer App Store

Die Beta-Umgebung wird von Bastlern zum Verteilen von offiziell noch nicht zugelassenen Apps verwendet.

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Apples Testflight als alternativer App Store

(Bild: Apple)

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Apples App Store bekommt derzeit von vielen Seiten auf die Mütze. So versuchen Epic Games, Spotify und Co., Apples Monopol auf die Softwareverteilung unter iOS zu brechen, Regulierer in aller Welt untersuchen die Situation – und dann gibt es auch noch Bastler und Drittanbieter, die versuchen, Alternativen zu schaffen, beispielsweise den AltStore. Zunehmend beliebter wird jedoch auch ein Trick, den Apple selbst offeriert: Die Betaumgebung Testflight.

Diese dient eigentlich dazu, Entwicklern das schnelle und einfache Testen neuer Programmversionen zu ermöglichen. Es ist darüber aber auch möglich, Code zu verteilen, den Apple selbst so nicht zulassen würde – schließlich gehen die Testflight-Varianten der Programme nicht durch Apples großes offizielles App Review, das die große Hürde in den App Store darstellt. Stattdessen wird nur geprüft, ob keine schwerwiegenden Fehler vorhanden sind; teilweise werden kleinere Betas auch einfach durchgewinkt.

Wie das IT-Blog Protocol berichtet, machen sich dies mittlerweile immer mehr Bastler zunutze. Es hat sich mittlerweile sogar eine kleine Szene gebildet, die spannende Betas bekanntmacht beziehungsweise deren Verteilung vereinfacht. Das bekannteste Portal ist Departures, eine Seite, die aktuelle Testflight-Builds listet und einen schnellen Download zulässt. Dazu klickt man einen Link; schon öffnet sich Testflight mit der Möglichkeit, an der Beta teilzunehmen.

Manches Start-up nutzt geschlossene Betas aber auch als eine Art Hype-Maschine. So wird das Kommunikationstool Clubhouse seit Monaten allein über Testflight verteilt und ist im regulären App Store nicht erhältlich. Es sei wichtig, die eigene Community langsam wachsen zu lassen, sagte Gründer Paul Davison zu Protocol. Apple selbst verbietet App-Anbietern, Programme im App Store nur auf bestimmte Zielgruppen zu beschränken – zumindest wenn es keine Enterprise-Programme sind. (bsc)