Apples UWB-Tracker angeblich in Produktion

Bis Sommer 2020 sollen Millionen der "AirTags" hergestellt werden, meint ein bekannter Analyst. Sie sind genauer als reine Bluetooth-Technik.

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Apples UWB-Tracker angeblich in Produktion

So könnten die "Apple Tags" aussehen – möglicherweise.

(Bild: Screenshot iOS)

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Apple plant die baldige Einführung einer komplett neuen Produktkategorie: Sogenannte Ultrabreitband-Tracker (Ultra Wideband, UWB), mit denen sich Gegenstände, an denen sie hängen, schnell und genau im Raum auffinden lassen.

Entsprechende Gerüchte geistern schon seit Monaten durchs Netz, nun sind erste Infos zum Produktionsablauf durchgesickert. Der renommierte Analyst Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Geldhaus TF Investment Securities, der über gute Kontakte in Apples Lieferkette verfügt, schreibt in einem neuen Bericht, die Fertigung habe begonnen und werde im zweiten oder dritten Quartal 2020 hochgefahren. Apple werde von seiner Lieferkette "Dutzende Millionen" der sogenannten AirTags bestellen.

Hinweise auf UWB-Tracker finden sich bereits in Betaversionen von iOS. Die Technik wird von aktuellen iPhones wie dem 11 oder 11 Pro unterstützt, sie enthalten auch einen passenden Chip namens U1. Dieser wird aktuell nur für einfache Dinge wie eine (leichte) Genauigkeitsverbesserung der Direktübertragungstechnik AirDrop für Dateien verwendet, ist für die Einbindung der AirTags aber prädestiniert.

Apple würde mit seinen AirTags Anbietern wie Tile Konkurrenz machen, die Bluetooth-Tracker offerieren. Die kleinen Geräte lassen sich in Geldbeuteln, an Koffern, Schlüssel oder anderen Dingen anbringen, die man leicht verliert. Über die iOS-App Find My (Mein Gerät finden) können die Tracker dann geordet werden – das geht auch offline und ist im iOS-13-Kern bereits integriert. Apple plant auch, iOS-, iPadOS- und macOS-Geräte fremder Nutzer mit Hilfe einer Anonymisierungstechnik an solchen Suchvorgängen zu beteiligen – ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Neben UWB sollen die AirTags auch Bluetooth unterstützen – bei UWB-Verwendung ist auch eine Augmented-Reality-Darstellung im Raum angedacht.

Kuo zufolge werden Komponenten für die AirTags unter anderem vom Lieferanten USI kommen – er soll 60 Prozent der Single-in-line-Packages (SIP) liefern. Ob der Coronavirus-Ausbruch in China negative Auswirkungen haben wird, ist noch nicht abzusehen. (bsc)