Apples iPhone-Chipproduzent meldet deutlich geringere Umsätze
Fast eine Milliarde US-Dollar weniger soll TSMC im zweiten Quartal in die Kassen bekommen – möglicherweise, weil sich Apple-Smartphones schlechter verkaufen. Der Aktienkurs von Apple ist bereits gefallen.
Bei Apples wichtigstem Auftragsfertiger für iPhone-Chips laufen die Geschäfte deutlich schlechter als von Börsenanalysten erwartet. Für das zweite Quartal hat das taiwanische Unternehmen TSMC seine geplanten Umsatzzahlen auf nur noch 7,8 bis 7,9 Milliarden US-Dollar zusammengestrichen – das ist gut eine Milliarde Dollar weniger, als die Wall Street zunächst vorhergesehen hatte. Am Donnerstagabend reagierte die Apple-Aktie sofort: Im außerbörslichen Handel verloren die Anteilsscheine rund drei Prozent, aktuell sind sie an der NASDAQ ebenfalls mit 3 Prozent im Minus.
Apple hustet, TSMC bekommt eine Grippe
TSMC baut für Apple unter anderem das hauseigene SoC A11 Bionic, das im iPhone X steckt – frühere Prozessoren baut auch Samsungs Chipabteilung für Apple. Schon zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass sich das iPhone X schlechter verkauft als angenommen, so musste etwa der exklusive OLED-Displaylieferant Samsung seine Produktion reduzieren, wie die japanische Nachrichtenagentur Nikkei berichtete.
TSMC gab gegenüber Analysten an, dass insbesondere eine "weichere" Smartphone-Nachfrage im High-End-Segment Grund für die Reduktion beim Umsatz sei. Daneben hat TSMC in jüngster Zeit im Bereich der Crypto-Mining-Chips investiert, wo man ebenfalls eine "konservativere" Marktentwicklung erwartet. US-Investmentbanken wie Morgan Stanley sehen bei TSMC Probleme mit der iPhone-X-Nachfrage – Apple hat hier angeblich A11-Bionic-Bestellungen beschnitten – sowie bei der Produktion neuer 7-Nanometer-SoCs, die sich um rund einen Monat verspäten soll. Für TSMC ist Apple ein sehr wichtiger Kunde – insbesondere, nachdem der iPhone-Produzent sich mehr und mehr vom langjährigen Produktionspartner Samsung abwendet.
Apple-Zahlen kommen am 1. Mai
Wie es tatsächlich um die Verkäufe beim iPhone X bestellt ist, bleibt weiterhin unklar – offizielle Zahlen für das erste Quartal wird Apple erst am 1. Mai kommunizieren. Normalerweise reduzieren sich die iPhone-Verkäufe im ersten Quartal eines Jahres nach dem Weihnachtsgeschäft immer. (bsc)