Arbeiternehmerrechte: Apple gründete angeblich "Gegengewerkschaft" in den USA

Um die gewerkschaftliche Organisierung eines Ladengeschäfts in Ohio zu verhindern, soll Apple einem Bericht zufolge eine konkurrierende Gruppe gegründet haben.

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Eine Frau betrachtet ein iPhone im Apple Store

Mensch in einem Apple-Laden.

(Bild: Sia Footage / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
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Im neuen Jahr dürfte der Streit zwischen Apple und Mitarbeitern, die bei dem Konzern gerne eine Arbeitnehmervertretung etablieren würden, in die nächste Runde gehen – besonders in den USA, aber auch in Europa. Nun sickerten neue Details durch, wie der iPhone-Hersteller versucht, gegenzuhalten. In einem Ladengeschäft in Ohio, in dem jüngst der Versuch von Angestellten gescheitert war, sich gewerkschaftlich zu organisieren, hat Apple demnach eine Art von "Gegengewerkschaft" gegründet.

Dies berichten die Communications Workers of America (CWA), die dies im Dezember auch in eine offizielle Beschwerde an die US-Behörde National Labor Relations Board (NLRB) fassten. Das NLRB soll zwischen Arbeitergebern und Arbeitnehmern vermitteln, hat aber keine Strafmacht. Bei dem Vorfall ging es um den Apple Retail Store im Easton Town Center in Columbus. Laut CWA soll Apple auch Pflichtmeetings abgehalten haben, in denen Manager gegen eine gewerkschaftlich Organisierung gewettert hätten. Dabei sei behauptet worden, eine Gewerkschaft sorge dafür, dass "bestimmte Themen" nicht mehr ausgehandelt werden könnten.

Zudem gründete Apple angeblich eine sogenannte Working Group, für die auch Flyer gedruckt wurden. Diese "Pseudo-Gewerkschaft" sei eine "eine spezielle Arbeitsgruppe, die als formelles Mittel für Mitarbeiter und Führungskräfte genutzt werden kann, um Feedback zu lokalen und unternehmensweiten Initiativen, Strategien und Praktiken zu geben", so der Apple darin laut CWA. Diese Organisation sollte demnach mindestens zehn Mitglieder haben, deren Positionen sich an gewerkschaftlichen Gruppen orientiert habe, so gab es einen "Co-Vorsitzenden" sowie einen "Sekretär".

Wie die CWA in ihrer Beschwerde weiter schreibt, sei es illegal, Pseudo-Gewerkschaften zu gründen, die vom Management gesteuert werden. Apple habe versucht, die Arbeitnehmer aufzufordern, einer vom Arbeitgeber gegründeten/vorherrschenden Arbeitsorganisation beizutreten, um Gewerkschaftsaktivitäten zu unterdrücken. Das war wiederum durchaus erfolgreich: Bislang kam es in dem Laden in Ohio nicht zur Gründung einer Gewerkschaftsvertretung.

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(bsc)