Arbeitsplatz: Hälfte kontrolliert Produktivität der Kollegen

Deutsche Büroangestellte sind nicht immer zufrieden mit der Produktivität ihrer Tätigkeit: Vieles ist unnötig, anderes demotivierend, sagen Daten von Slack.

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(Bild: iX)

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Für Aufgaben, die den Schein der Produktivität wahren sollen, wird hierzulande ein großer Teil der Arbeitszeit vergeudet. Das meinen zumindest die Befragten des "Slack State of Work Report 2023" des gleichnamigen Kollaborationstools-Anbieters.

Demnach empfinden deutsche Arbeitnehmende fast ein Drittel ihrer Aufgaben als solche, die "nur erledigt werden, um produktiv zu wirken". Ebenfalls als produktivitätshemmend empfinden 37 Prozent zu viele Meetings und Besprechungen, von denen man nach Meinung der Befragten 37 Prozent ersatzlos streichen könnte. Weitere Problemfelder in deutschen Büros: Aufrechterhaltung der Arbeitsmotivation (35 Prozent), Konzentration bei der Arbeit (30 Prozent) und Abstimmung mit Kolleginnen und Kollegen (27 Prozent).

Künstliche Intelligenz, deren Fähigkeiten die meisten Büroanwendungen, darunter auch Slack selbst, in jüngster Zeit in ihren Tool-Sets integriert haben, soll viele dieser Probleme lösen. Die Arbeitsrealität hierzulande zeigt jedoch, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist: Mehr als die Hälfte der deutschen Befragten sieht das eigene Unternehmen als "Nachzügler in der Digitalisierung" (58 Prozent). Automatisierung in irgendeiner Form kommt ebenfalls in 51 Prozent der Unternehmen zum Einsatz, KI-Tools wie ChatGPT in 29 Prozent. Dabei stehen laut Slack selbst die Mitarbeiter der Automatisierung positiv gegenüber, da sie die Produktivität steigern könne (79 Prozent Zustimmung zur Aussage). So beobachten 51 Prozent derjenigen, bei denen Automatisierung eingesetzt wird, eine Arbeitszeitersparnis von zwei bis vier Stunden pro Woche.

Produktivitätssteigernd wirken sich nach Ansicht der Befragten auch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen (80 Prozent), transparente Kommunikation (78 Prozent) und örtliche Flexibilität (69 Prozent) aus. Ebenfalls wichtig: das seelische Wohlbefinden am Arbeitsplatz – 82 Prozent wollen produktiver arbeiten, wenn sie im Unternehmen entsprechend wertgeschätzt werden. Doch das klappt nicht immer: 39 Prozent fühlen sich unter Druck gesetzt, die eigene Produktivität vor anderen zu beweisen; umgekehrt will aber auch die Hälfte der Beschäftigten kontrollieren, ob die Kolleginnen und Kollegen im Büro "auch tatsächlich arbeiten".

Für den weltweiten "State of Work Report 2023" hat das Marktforschungsinstitut Qualtrics im Auftrag von Slack 18.149 Personen befragt. Neben Deutschland (2032 Befragte) kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den USA, Australien, Frankreich, Großbritannien, Indien, Singapur, Japan und Südkorea. Befragt wurden Geschäftsführer und leitende Angestellte, Manager und Büroangestellte. Den vollständigen Bericht mit den weltweiten Ergebnissen der Umfrage können Interessierte bei Slack gegen Angabe der persönlichen beruflichen Daten herunterladen.

(jvo)