Arc-Grafikkarten: Intel zerschlägt GPU-Sparte in zwei Teile

Die Accelerated Computing Systems and Graphics Group (AXG) ist bei Intel nicht länger eine eigene Firmengruppe. Der bisherige Chef Raja Koduri wird degradiert.

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Intel-Grafikchips für Arc-Grafikkarten

(Bild: Intel)

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Intel strukturiert seine Grafiksparte um. War die Accelerated Computing Systems and Graphics Group (AXG) bisher eine eigenständige Unternehmensgruppe, wird sie fortan zweigeteilt und anderen Sparten untergeordnet. Der bisherige Chef Raja Koduri kehrt zu seinem alten Posten als Chefarchitekt zurück – befindet sich in der Rangliste nun also mehrere Stufen tiefer.

Der bisherige AXG-Teil, der sich um die Entwicklung von Desktop-Grafikkarten und Notebook-Grafikchips aus der Arc-Serie gekümmert hat, gehört jetzt zur Client Compute Group (CCG). Diese vereint alle Consumer-Produkte unter sich, bisher also primär die Core-i-Prozessoren. Lisa Pearce, die bislang die Grafiktreiber-Entwicklung verantwortete, leitet die Consumer-GPU-Gruppe und untersteht der CCG-Chefin Michelle Johnston.

Das Team rund um Rechenbeschleuniger wie das Multi-Chip-Modell Ponte Vecchio wechselt zur Unternehmensgruppe Data Center and AI (DCAI). Jeff McVeigh als Chef der Super Compute Group leitet das AXG-Compute-Team vorübergehend, bis Intel eine dauerhafte Ablöse findet. Er untersteht der DCAI-Chefin Sandra Rivera. Die bisherigen Designteams für die GPU-Architekturen gehören zur DCAI-Gruppe, womit Intel bei der weiteren GPU-Entwicklung – wenig überraschend – den Fokus auf Rechenbeschleuniger für Rechenzentren legt.

Die Umstrukturierung kommt nach einem desaströsen Start der AXG. Die Arc-Desktop-Grafikkarten der Alchemist-Generation kamen viel zu spät und mit unausgereiften Treibern, was zu einem schlechten Leistungsbild zur Vorstellung führte. Auch den Rechenbeschleuniger Ponte Vecchio konnte Intel nicht innerhalb des gesteckten Zeitrahmens ausliefern.

Gegenüber Tom's Hardware bestätigte ein Intel-Sprecher, dass sich an der GPU-Roadmap nichts ändere. Die nächsten zwei Arc-Grafikkartengenerationen Battlemage und Celestial sollen demnach wie geplant erscheinen.

Bei den nächsten Geschäftszahlen will Intel die Umsätze der bisherigen AXG noch einzeln aufführen. Mit der geänderten Struktur hält sich die Firma allerdings offen, das millionenreiche Verlustgeschäft künftig hinter den Prozessorumsätzen zu verstecken. In der Bilanzführung ist das ein altbekannter Trick, den etwa auch AMD zuletzt bei seinen Radeon-Grafikkarten nutzte, deren Zahlen mit den Prozessoren für die Playstation 5, Xbox Series X/S und Valves Steam Deck vermischt werden.

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