Arcor-Chef rechnet erst mittelfristig mit Erfolg von Bündelangeboten

Die Telekommunikationsfirmen wollen mit Triple Play, dem Angebot von Telefon, Internet und TV über eine Leitung, zusätzliche Einnahmequellen erschließen und damit die Auswirkungen durch den Wettbewerb auf den Festnetzmarkt abfedern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 102 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Bündelangebote aus Telefonie, Internet und Medieninhalten werden nach Ansicht von Arcor-Chef Harald Stöber erst mittelfristig ein Erfolg. "Die Erwartungen an Triple-Play-Angebote sind überzogen", sagte Stöber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er glaubt aber grundsätzlich, dass Triple Play, das Angebot von Telefon, Internet und TV beziehungsweise elektronischen Medien über eine Leitung, ein Erfolg würde. "Noch sind die Preise zu hoch", schränkte er aber ein.

Die Telekommunikationsfirmen wollen mit den Bündelangeboten zusätzliche Einnahmequellen erschließen und damit die Auswirkungen durch den Wettbewerb auf den Festnetzmarkt abfedern. Im Fokus steht vor allem die Deutsche Telekom, die mit einem neuen Hochgeschwindigkeitsnetz für VDSL-Anschlüsse die Grundlage für neue Medieninhalte schafft. Obwohl den Konkurrenten der Telekom der Zugang zu dem neuen Netz verwehrt ist, kommt nach Einschätzung von Stöber erst vom kommenden Jahr an die höhere Übertragungsrate des Hochgeschwindigkeitsnetz zum Tragen. "VDSL wird eher 2008 als 2007 größeren Wettbewerbsdruck entwickeln", sagte er.

Stöber rechnet für das laufende Jahr mit einem ungebrochenen Zuwachs bei den DSL-Kundenzahlen. "Ich meine, dass wir 2007 die Wachstumsgeschwindigkeit von 2006 werden halten können." Im vergangenen Jahr sei die Vodafone-Tochter entsprechend ihrem Marktanteil gewachsen. Stöber äußerte sich zufrieden über die engere Kooperation mit der Konzernschwester Vodafone D2, die seit einigen Wochen Breitbandanschlüsse von Arcor unter eigenem Namen vertreibt. "Die Erwartungen sind bestätigt worden", sagte Stöber, ohne weitere Details zu nennen.

Für die Branche rechnet Stöber mit einem Zuwachs von bis zu vier Millionen Kunden in diesem Jahr: "Im kommenden Jahr werden wir über die Marke von 17 Millionen kommen. Ich denke, dass wir auf 17,5 Millionen Kunden kommen." Das Wachstum werde auch im nächsten Jahr unverändert hoch sein. (dpa) / (jk)