Artstation: Künstler protestieren gegen KI-Kunstwerke und KI-Trainings

Künstler wehren sich mit einer Protestaktion auf Artstation gegen die Entwertung menschlich geschaffener Kunst durch KI-generierte Werke. Artstation reagiert.

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Auf der Website von Artstation ist der Protest deutlich erkennbar.

(Bild: Artstation (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Künstlerinnen und Künstler, die auf der Kunstplattform Artstation ihre Kunstwerke präsentieren und zum Kauf anbieten, haben eine Protestaktion gegen von Künstliche Intelligenzen (KI) generierte Werke auf der Plattform gestartet. Die Kunstschaffenden kritisieren, dass vermehrt künstlich geschaffene Bilder auf der Plattform auftauchen und damit die menschlich geschaffenen Kunstwerke entwerten. Zudem wurden ihre auf Artstation gezeigten digitalen Werke ohne ihre ausdrückliche Zustimmung zum Training von KI-Bildgeneratoren, namentlich Stable Diffusion, genutzt. Um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen, haben die Protestierenden ihre Bilder mit der Aufschrift "No to AI generated imgages" und "No AI Art" eingestellt, die nun die Trending-Seite der Kunstplattform dominieren und weiteres KI-Training stören sollen.

Der Protest formierte sich bereits ab Ende der ersten Dezemberwoche. Seitdem haben sich mehrere Tausend Künstler dem Protest angeschlossen. In die Arbeit an den eigenen Kunstwerken haben Künstler und Fotografen "viel Liebe und Hingabe investiert", twitterte der bulgarische Künstler und Initiator des Protests Alexander Nanitchkov zu Beginn der Proteste. Diese Arbeit würde von Menschen gestohlen, die nur auf eigenen Profit aus sind. Gemeint sind damit die Betreiber kommerzieller KI-Bildgeneratoren, die die Bilder für das Training ihrer KIs genutzt haben und weiterhin nutzen.

Die "No to AI Art"-Logos und Schriftzüge sollten nach Vorstellung der Künstler das Training der KI-Bildgeneratoren stören. Zumindest auf die aktuelle Version von Stable Diffusion, die mittlerweile in Version 2.1 vorliegt, dürfte das aber keine Auswirkungen haben. Das KI-Training mit Bildern von Artstation ist längst erfolgt. Es könnten dadurch also lediglich zukünftige Trainings von Stable Diffusion und weiteren KI-Bildgeneratoren gestört werden. Auswirkungen auf die Ergebnisse aktueller Bildgeneratoren hat die Aktion also nicht.

Die Betreiber von Artstation, das seit 2021 zu Epic Games gehört, wollen die Verwendung der Bilder für solche Trainings aber nicht generell ausschließen. Aus einer als Reaktion auf die Proteste erstellten FAQ zur Nutzung von KI-Software auf Artstation geht hervor, dass Künstler ihre Werke künftig mit dem Tag "NoAI" versehen können, der die Verwendung für nicht-kommerzielle KI-Forschung und das Training kommerzieller KIs ausschließt. Standardmäßig wird die Nutzung erlaubt. Die Künstler müssen händisch taggen. Die Funktion sei nach einem Update bereits aktiv.

Die Betreiber von Newgrounds, Inkblot und Fur Affinity sind da schon weiter, sie haben bereits grundsätzlich verboten, dass auf ihren Plattformen KI-generierte Kunst gezeigt und angeboten wird.

(olb)