Aston Martin belebt die Marke Lagonda neu
Für Aston Martin ist es pure Strategie, für Traditionalisten eine Freude: Schon nächstes Jahr soll die Marke Lagonda auf dem Genfer Automobilsalon wieder zu bestaunen sein, 2012 soll ein Serienmodell folgen
- gh
Gaydon (England), 2. September 2008 – Aston Martin geht in die Offensive. Erst im Frühjahr 2007 vom Entwicklungsdienstleister und Rennstallbetreiber Prodrive übernommen, will der britische Hersteller von sportlichen Luxuslimousinen nun die Marke „Lagonda“ wiederbeleben – da freuen sich traditionsbewusste Fans des wohlklingenden Namens.
Luft nach oben
Es war schon erstaunlich genug, dass die vergleichsweise kleine Rennschmiede Prodrive im Frühjahr 2007 Aston Martin übernahm, die Ford bei seinen Konsolidierungsplänen nur ein Klotz am Bein war. 660 Millionen Euro soll ein Konsortium um Prodrive dafür gezahlt haben, Ford behielt einen Anteil von 15 Prozent. Prodrive-Chef David Richards hat schon mit seinen Engagements in der Formel 1 oder im Rallyesport bewiesen, dass Zaudern nicht seine Sache ist. „Wir sind überzeugt, die Markenikone Aston Martin noch weiter nach vorne bringen zu können“, sagte er im März 2007. Schon damals war der Deutsche Ulrich Bez Chef von Aston Martin, er durfte nach der Übernahme bleiben – schließlich gilt auch er nicht als einer, der gerne kleine Brötchen backt. „Die nächste Phase der Unternehmensgeschichte verspricht die Aufregendste zu werden“, sagte Bez damals. Nun kündigte er eine Lagonda-Studie zum 100sten Geburtstag der Marke an, die bereits auf dem nächsten Automobilsalon in Genf stehen könnte.
Aston Martin belebt die Marke Lagonda neu (18 Bilder)

"Lagonda" - Unter diesem Markennamen wird Aston Martin ein neues Modell herausbringen.
Älter als Aston Martin
Aston Martins hundertster Geburtstag steht erst im Jahr 2014, also fünf Jahre nach Lagondas Jubiläum an. Als es 1947 den Marken Lagonda und Aston Martin richtig dreckig ging, kaufte der Sportwagen-affine und durch den Verkauf von Traktoren zum Multimillionär gewordene Brite David Brown die beiden Hersteller auf. Vorher konnte Lagonda zwar Erfolge bei Autorennen feiern, was sich aber nicht in einen wirtschaftlichen Erfolg ummünzen ließ. Auch nach dem Einstieg von David Brown ließ sich mit Lagonda-Modellen kein Geschäft machen, sodass die Marke immer weiter mit Aston-Martin-Technik verwässert wurde. Der von 1976 bis 1989 gebaute Aston Martin Lagonda war im Prinzip nur noch eine Karosserievariante eines Aston Martin.