Diverse Hersteller-Shops nach Digital-River-Insolvenz offline

Der Online-Shop-Betreiber Digital River ist insolvent. Unter anderem Shops von Asus und Crucial sind deswegen vorerst geschlossen.

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Ein ungeordneter Stapel mit Kreditkarten und Girokarten von verschiedenen Zahlungsdienstleistern wie Mastercard oder Visa.

(Bild: Tatiana_Kuzmina/Shutterstock.com)

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Der E-Commerce- und Zahlungsdienstleister Digital River entlässt die meisten seiner Mitarbeiter und stellt den Betrieb auf ein Minimum ein. Die Firma betreibt diverse Online-Shops für Hersteller wie AMD, Asus und Crucial sowie Spielestudios wie Bandai Namco. Außerdem hat Digital River auch schon mit Microsoft und Kaspersky zusammengearbeitetet.

Einige der von Digital River betriebenen Online-Shops sind entweder offline oder führen keine Produkte mehr. Asus schreibt dazu im eigenen Notebook- und Smartphone-Store: "Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass unser Online-Shop vorübergehend geschlossen wird. Der Grund dafür ist, dass Digital River, unser autorisierter Wiederverkäufer und Händler, in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Bitte beachten Sie, dass alle akzeptierten Bestellungen von Asus honoriert und garantiert werden […]"

Hardware-Komponenten wie Grafikkarten und Mainboards verkauft Asus über plentysystems (PlentyOne) – hier läuft der Verkauf wie gewohnt weiter. Bei AMD kann man überraschend weiterhin Prozessoren und Grafikkarten in den Warenkorb legen und gelangt bis zum Bezahlvorgang. Laut Datenschutzbestimmungen ist AMD Stand jetzt noch Digital-River-Kunde.

Asus' vollständige Nachricht im Webstore für Notebooks und Smartphones.

(Bild: Screenshot Asus)

Digital River geriet bereits vergangenes Jahr in finanzielle Schwierigkeiten und blieb infolgedessen Zahlungen schuldig. 2024 brach mit Kaspersky einer der größten Kunden weg, nachdem die US-Regierung den Verkauf von Kasperskys Antivirus-Software verboten hatte.

In dem auf Entlassungen spezialisierten Forum The Layoff haben Unbekannte im Januar ein angebliches internes Memo von Digital-River-Chef Barry Kasoff veröffentlicht, wonach der Betrieb zeitnah fast vollständig eingestellt wird. Demnach sind auch die deutschen Niederlassungen betroffen, die für das europäische Geschäft verantwortlich sind: Digital River GmbH und Digital River Holding GmbH. Bisher wurde das Insolvenzverfahren offenbar nur eingeleitet, aber noch nicht eröffnet – eine Insolvenzbekanntmachung ist bislang nicht verfügbar.

Die Tageszeitung Star Tribune Minnesota macht auf eine Meldung des Minnesota Department of Employment and Economic Development aufmerksam. Darin steht, dass 122 US-Mitarbeiter entlassen werden – offenbar zum heutigen 28. März.

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