Auch EnBW startet ihre Powerline
Nach RWE und MVV kündigt nun auch EnBW konkrete Pläne für einen Internet-Zugang per Stromleitung an.
Nachdem die Energieversorger RWE und MVV im Frühjahr konkrete Pläne für einen Internet-Zugang per Stromleitung kundgetan haben, zieht jetzt die baden-württembergische EnBW nach: Ab September will man über die Tochtergesellschaft EnBW-ODR (Ostwürttemberg DonauRies) 7500 Haushalten in den Gemeinden Ellwangen, Neuler und Hüttlingen die Dienstleistung Powerline-Kommunikation (PLC) in einem Pilotprojekt anbieten.
Bei der Powerline-Kommunikation über die Steckdose teilen sich mehrere Kunden eine Standleitung, die das Internet bis an den lokalen Stromverteiler oder die Trafostation bringt. Ab dort übernehmen spezielle Modems den Datentransport über die Stromleitung zum Haushalt, die maximal 2 MBit/s übertragen. Damit kann PLC im günstigsten Fall rund 30 mal so schnell wie ein ISDN-Anschluss sein.
Wie ihre Mitbewerber will auch die EnBW – anders als beispielsweise klassische Provider wie T-Online, AOL oder Internet-by-Call-Anbieter – nicht zeit-, sondern volumenabhängig kassieren. Der für Wenig-Surfer günstigste Tarif soll 29 Mark monatlich kosten und bis zu 100 MByte Datenvolumen beinhalten. Damit kommen laut einer der EnBW vorliegenden Studie angeblich 70 Prozent aller Surfer aus. Jedoch muss man als Anschlussgebühr einmalig 285 Mark hinzurechnen.
Allerdings dürfte die volumenbezogene Abrechnung im Verein mit der Always-on-Technik – der Surfer kann durchgehend online sein, ohne auf die Uhr schauen zu müssen – für Überraschungen auf den Rechnungen sorgen: Wer "mal eben schnell" etwas nachschlagen will, könnte das 100-MByte-Datenbudget des Öfteren unbeabsichtigt überschreiten. Und dann wirds mit 9,5 Pfennig pro zusätzlichem angefangenen MByte schnell teurer. Mehr zum Thema Powerline als Alternative zu High-Speed-Internet per DSL steht in der c't-Ausgabe 13, die ab Montag im Handel ist. (ea)