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Auch billigere Intel-Prozessoren bald mit Virtualisierungsbefehlen

Christof Windeck

Bisher behielt Intel die Hardware-Virtualisierungsfunktionen namens VT-x den teureren CPU-Baureihen vor, bald sollen auch einige billigere 45-nm-CPUs VT-x beherrschen.

Bisher waren die "VT-x" genannten Hardware-Virtualisierungsfunktionen teureren CPU-Baureihen von Intel vorbehalten, etwa den Core 2 Duos der Familien 6000 und 8000 (Mobile: 5000, 7000, 8000, 9000), den Quads der Baureihen 6000/9000 und dem Core i7. Wer einen billigen Prozessor mit den etwa für bestimmte VMware [1]- und Xen [2]-Funktionen nötigen Virtualisierungsbefehlen sucht, wird bisher nur bei AMD fündig – alle Athlons, Phenoms und Turions unterstützten AMD-V beziehungsweise SVM, wie AMD die unter dem Codenamen Pacifica/Presidio entwickelten Befehlssatzerweiterungen nennt, nur die Semprons bleiben außen vor. Einigen 45-nm-Prozessoren mit dem jüngsten Stepping R-0 will Intel nun auch VT-x (Vanderpool Technology) verpassen, nämlich:

Dabei handelt es sich ausschließlich um sogenannte "Tray"-Versionen, die Intel in Sammelverpackung eigentlich nur an Distributoren und OEM-Kunden liefert und die anders als die "Boxed"-Prozessoren (mit Kühler und erweiterter Garantie) nicht für den Einzelhandel gedacht sind. Offenbar zielt Intel also auf das Geschäft mit PC-Herstellern, die möglicherweise bei billigeren Systemen AMD-Prozessoren wegen der Virtualisierungsfunktionen vorziehen.

Im Einzelhandel dürften die Neulinge allerdings trotzdem irgendwann auftauchen, mit dem VT-x-tauglichen Pentium Dual-Core E5300 beispielsweise wäre dann auch von Intel ein Xen-kompatibler Prozessor ab etwa 70 Euro [3] erhältlich. Weil die meisten Händler das Stepping ihrer jeweils gelagerten Prozessoren nicht exakt ausweisen, dürfte es zumindest in der Übergangszeit schwierig sein, VT-x-taugliche Prozessoren gezielt zu bestellen. Übrigens muss auch das BIOS [4] des jeweiligen Systems VT-x (oder AMD-V) explizit freischalten [5]; fehlt eine entsprechende Option im BIOS-Setup, deutet das oft auf eine VT-x-Blockade hin.

Die Neulinge sollen etwa ab Jahresmitte lieferbar sein. Daten zu den Prozessoren findet man außer in den Datenblättern und Specification Updates auf der Intel-Webseite auch im sogenannten "(Processorfinder [6])" oder unter ark.intel.com [7]. (ciw [8])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-213567

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/VMware-CVP-Bare-Metal-Hypervisor-fuer-Intel-vPro-Computer-200667.html
[2] https://www.heise.de/news/Hypervisor-Xen-3-3-0-steht-zum-Download-bereit-199040.html
[3] http://www.heise.de/preisvergleich/a366769.html?cs_id=1206858352&ccpid=hocid-newsticker
[4] http://www.heise.de/glossar/entry/Basic-Input-Output-System-396303.html
[5] http://www.heise.de/ct/CPU-Virtualisierungsfunktionen-nutzbar--/hotline/132040
[6] http://processorfinder.intel.com/
[7] http://ark.intel.com/
[8] mailto:ciw@ct.de