Auch billigere Intel-Prozessoren bald mit Virtualisierungsbefehlen

Bisher behielt Intel die Hardware-Virtualisierungsfunktionen namens VT-x den teureren CPU-Baureihen vor, bald sollen auch einige billigere 45-nm-CPUs VT-x beherrschen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Bisher waren die "VT-x" genannten Hardware-Virtualisierungsfunktionen teureren CPU-Baureihen von Intel vorbehalten, etwa den Core 2 Duos der Familien 6000 und 8000 (Mobile: 5000, 7000, 8000, 9000), den Quads der Baureihen 6000/9000 und dem Core i7. Wer einen billigen Prozessor mit den etwa für bestimmte VMware- und Xen-Funktionen nötigen Virtualisierungsbefehlen sucht, wird bisher nur bei AMD fündig – alle Athlons, Phenoms und Turions unterstützten AMD-V beziehungsweise SVM, wie AMD die unter dem Codenamen Pacifica/Presidio entwickelten Befehlssatzerweiterungen nennt, nur die Semprons bleiben außen vor. Einigen 45-nm-Prozessoren mit dem jüngsten Stepping R-0 will Intel nun auch VT-x (Vanderpool Technology) verpassen, nämlich:

  • Pentium Dual-Core E5300 und E5400 (2,6/2,7 GHz) mit S-Spec-Code SLGTL/SLGTK
  • Core 2 Duo E7400 und E7500 (2,8/2,93 GHz) mit S-Spec-Code SLGW3/SLGTE
  • Core 2 Quad Q8300 (2,5 GHz) mit S-Spec-Code SLGUR

Dabei handelt es sich ausschließlich um sogenannte "Tray"-Versionen, die Intel in Sammelverpackung eigentlich nur an Distributoren und OEM-Kunden liefert und die anders als die "Boxed"-Prozessoren (mit Kühler und erweiterter Garantie) nicht für den Einzelhandel gedacht sind. Offenbar zielt Intel also auf das Geschäft mit PC-Herstellern, die möglicherweise bei billigeren Systemen AMD-Prozessoren wegen der Virtualisierungsfunktionen vorziehen.

Im Einzelhandel dürften die Neulinge allerdings trotzdem irgendwann auftauchen, mit dem VT-x-tauglichen Pentium Dual-Core E5300 beispielsweise wäre dann auch von Intel ein Xen-kompatibler Prozessor ab etwa 70 Euro erhältlich. Weil die meisten Händler das Stepping ihrer jeweils gelagerten Prozessoren nicht exakt ausweisen, dürfte es zumindest in der Übergangszeit schwierig sein, VT-x-taugliche Prozessoren gezielt zu bestellen. Übrigens muss auch das BIOS des jeweiligen Systems VT-x (oder AMD-V) explizit freischalten; fehlt eine entsprechende Option im BIOS-Setup, deutet das oft auf eine VT-x-Blockade hin.

Die Neulinge sollen etwa ab Jahresmitte lieferbar sein. Daten zu den Prozessoren findet man außer in den Datenblättern und Specification Updates auf der Intel-Webseite auch im sogenannten "(Processorfinder)" oder unter ark.intel.com. (ciw)