Auftragsfertiger Foxconn produziert auch (Auto-)Halbleiterchips

Foxconn besitzt zwei Chip-Fabs in Taiwan und Japan, kooperiert mit ARM und baut systematisch eine Fertigungssparte vor allem für Automotive-Halbleiter auf.

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Foxconn

Foxconn ist bekannt vor allem als Hersteller von Apple-Geräten.

(Bild: dpa, David Chang)

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Der taiwanische Elektronik-Auftragsfertiger Foxconn alias Hon Hai Precision Industry ist vor allem als Apple-Zulieferer bekannt, der iPhones produziert. Doch das größte taiwanische Unternehmen fertigt auch für viele andere Firmen und baut seit Jahren auch eine Halbleiter-Fertigungssparte auf, und zwar vor allem für (Elektro-)Autos, die man wiederum als Auftragsfertiger auch selbst produziert.

Foxconn hat 2016 die japanische Firma Sharp übernommen, was seinerzeit vor allem wegen der von Sharp gefertigten Displays Beachtung fand. Doch mit Sharp kaufte Foxconn auch eine Chip-Fab, die auf Siliziumwafern im aktuellen Format mit 300 Millimetern Durchmesser Halbleiterbauelemente mit 130-Nanometer-Strukturen fertigt, darunter Treiber für LC-Panels und Kamerasensoren.

Anfang August hat Foxconn zudem eine taiwanische Chip-Fab der Firma Macronix gekauft, die auf die Fertigung von Siliziumkarbid-(SiC-)Schalttransistoren spezialisiert ist. Diese kommen unter anderem in Batterieladegeräten und Steuergeräten für Elektromaschinen von E-Autos zum Einsatz. Dabei konkurrieren sie teilweise mit den ebenfalls besonders effizienten Galliumnitrid-(GaN-)Schaltelementen.

E-Auto Model E von Foxconn

(Bild: Foxconn)

Zudem besitzt Foxconn Firmen wie ShunSin Technologies, die Test & Packaging (OSAT) von Halbleiterrbauelementen beherrschen. Nach Medienberichten kooperiert Foxconn seit 2016 mit der CPU-Schmiede ARM in einem Entwicklungszentrum im chinesischen Shenzhen.

Vor wenigen Tagen wurde die Kooperation von Foxconn mit dem Automobilhersteller Stellantis zur Entwicklung und Fertigung einer Reihe von Automotive-Hableitern bekannt. Diese Kooperation reiht sich einerseits in die aktuellen Bestrebungen der Automobilfirmen ein, sich in Zukunft zuverlässiger mit Halbleitern zu versorgen. So haben sich etwa BMW und Ford Kapazitäten bei Globalfoundries reserviert, angeblich plant Volkswagen einen ähnlichen Schritt. Andererseits nutzt Foxconn offenbar die Gunst der Stunde, um seine Geschäftsfelder auf den Bereich Halbleiter zu erweitern.

(ciw)