Aus für Zoom-Rivalen BlueJeans: Verizon lässt 400-Millionen-Investition sausen

Verizon gibt sein Videokonferenztool BlueJeans auf. Nutzer der freien Version müssen bald darauf verzichten, Geschäftskunden haben wohl noch eine Gnadenfrist.

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(Bild: insta_photos/Shutterstock.com)

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Verizon stellt das Videokonferenztool BlueJeans ein. Das berichtet 9to5Google am Dienstag. Die Software hatte das Unternehmen 2020 für etwa 400 Millionen US-Dollar eingekauft, um während der Coronapandemie auf dem boomenden Videokonferenzmarkt mitmischen zu können.

Per E-Mail an seine Nutzerinnen und Nutzer teilte Verizon demnach jetzt mit, die 2020 erworbene BlueJeans-Reihe einstellen zu wollen. Einen Grund dafür nannte Verizon nicht. Allerdings ist das eher unbekannte Tool offensichtlich nicht besonders erfolgreich gewesen und konnte sich nicht gegenüber etwa Zoom, Google Meets und Microsoft Teams bei Privat- und Geschäftskunden durchsetzen.

Außerdem ging die Nutzung von Videokonferenztools mit dem Rückgang der Coronapandemie zurück. Wurden diese Tools in der Homeoffice-Zeit stark eingesetzt, um die Kommunikation in Unternehmen während der Kontaktbeschränkungen aufrechtzuerhalten, ist deren Nutzung seit der Rückkehr der Mitarbeiter in die Büros rückläufig. Selbst Hauptkonkurrent Zoom hatte seine Mitarbeiter wieder in das Office zurückbeordert.

Dabei hatte Verizon versucht, seinen Videokonferenz-Dienst den Nutzern schmackhaft zu machen. 2022 ging Verizon mit Google eine Partnerschaft ein, in der BlueJeans auf Googles AR-Brille Glass Enterprise Edition 2 installiert war. Die von Verizon verkaufte Brille für Geschäftskunden ist jedoch mittlerweile ebenfalls eingestellt worden. Auch der Versuch, BlueJeans 2023 um einen kostenlos nutzbare Basic-Version zu erweitern, um die Software für Verbraucher interessanter zu machen, scheiterte.

Dieser freie Tarif sowie die kostenfreien Testangebote werden bereits zum 31. August 2023 beendet. Der BlueJeans-Dienst ist bis dahin noch weiter nutzbar. Unklar ist, wie Geschäftskunden behandelt werden. Offenbar wird ihnen noch eine längere Nutzungszeit über den 31. August hinaus eingeräumt, um einen geordneten Umstieg auf eine andere Videokonferenzsoftware durchführen zu können.

(olb)