Rivian statt Apple: Hardware-Engineering-Spezialist wechselt die FIrma

Nach dem Ende des Apple-Car-Projekts wechselt mancher Mitarbeiter zu E-Auto-Spezialisten. Auch Jeff Alves, Ex-Director of Hardware Engineering, gehört dazu.

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Ein Prototyp eines Rivian-Pickups steht ausgestellt mit offener Tür und Fronthaube vor der Amazon-Zentrale in Seattle

Rivian-Prototyp vor der Amazon-Zentrale in Seattle.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat einen langjährigen Experten für Akkutechnik an ein junges Automobil-Start-up verloren. Dies gab Jeff Alves selbst in einem LinkedIn-Eintrag bekannt. Der ehemalige Director of Hardware Engineering hatte in elf Jahren unter anderem am Ladesystem der Apple Watch gearbeitet und soll zudem Teil des gescheiterten Apple-Car-Projekts gewesen sein. Für dieses ist er auch in mehreren Patenten des iPhone-Konzerns aufgeführt, darunter solche, die mit Energietransfersystemen oder der Verkehrsleitung zu tun haben. Entsprechend passt es gut, wohin Alves als Nächstes geht: zum E-Auto-Anbieter Rivian.

Die US-Firma mausert sich in letzter Zeit zum ernstzunehmenden Tesla-Konkurrenten, beginnt auch bald mit dem Marktstart in Europa, wo man Volkswagen als Partner (und Geldgeber) gewinnen konnte. Alves schreibt auf LinkedIn, er sei 2013 zu Apple gekommen, ohne zu wissen, an was er arbeiten würde. Er sei dann direkt in die Entwicklung des Apple-Watch-Ladesystemes eingebunden worden, das dann 2015 auf den Markt kam. "Das geschah innerhalb von 18 Monaten, nachdem ich zu Apple kam", so der Ingenieur.

Er habe "unglaublich wertvolle Lektionen" gelernt und sei auch ein paar Mal nach China gereist. Später soll er direkt mit einem Vizepräsidenten zusammengearbeitet haben, für den er dann an "vielen spannenden Produktkonzepten" gearbeitet habe, inklusive neuer Architekturen, Prototypen und Technologien. Was genau das war, schreibt Alves natürlich nicht – es dürfte das Apple Car gewesen sein. Er sei "enorm dankbar für alles, was Apple für mich tat". Nun freue er sich auf "mein neues Abenteuer".

Wie das Fachblog Riviantracker schreibt, ist Alves neuer Titel bei Rivian "Senior Director of Battery Engineering". Das dürfte eine zentrale Position für bessere Akkutechnik bei dem E-Auto-Hersteller sein. Rivian war es zuletzt gelungen, noch weitere Ex-Apple-Mitarbeiter anzuwerben. Dazu gehören Jonas Reinke und DJ Novotney, die selbst erst kurz bei Rivian sind. Die Apple-Leute sollen dem Unternehmen jetzt helfen, bessere Soft- und Hardware zu generieren "und ein großartiges Ökosystem", schreibt Riviantracker.

Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass Apple selbst ein Interesse daran haben könnte, mit Rivian zu arbeiten – als eine Art abgespecktes Apple-Car-Projekt. Die Gerüchte stammen aus Asien, wie vertrauenswürdig sie sind, bleibt unklar. Auch der Umfang der Kooperation wurde nicht bekannt – und ob es sich überhaupt um Rivian und nicht um eine andere junge US-Autofirma handelt. Apple hatte Milliarden in das Apple-Car-Projekt gesteckt und dieses nach über zehn Jahren schließlich ohne Produkt beerdigt. Es wäre ungewöhnlich, wenn der Konzern die gewonnenen Erkenntnisse nicht auf die ein oder andere Art weiterverwendet.

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(bsc)