Auto-Tuning mit Chips wird zum Massenphänomen

In Deutschland dürften mittlerweile weit mehr als eine Million Autos unterwegs sein, deren Motoren mittels Chip-Tuning stärker gemacht wurden.

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Von
  • Sascha Mattke

In Deutschland dürften mittlerweile weit mehr als eine Million Autos unterwegs sein, deren Motoren mittels Chip-Tuning stärker gemacht wurden. Das hat Technology Review auf der Grundlage von Umsatzzahlen des Verbands der Deutschen Automobiltuner (VDAT) ermittelt: Laut dem Verband machen seine Mitglieder jährlich mehr als 200 Millionen Euro Umsatz mit Chip-Tuning. Bei einem -- großzügig angesetzten -- Preis von 700 Euro ergibt allein das fast 300.000 getunte Autos pro Jahr. Dazu kommen viele unorganisierte Tuner, die ihre Dienste zum Beispiel bei eBay verkaufen, und Leute, die ihr Auto in Eigenarbeit stärker machen.

Die technischen Voraussetzungen dafür sind überschaubar: Nötig ist ein EPROM-Schreibgerät für unter 100 Euro und ein beschreibbarer Chip. Die Leistungssteigerung wird durch veränderte Daten im Motorsteuergerät erreicht, das für jede Drehzahl Parameter wie die Menge des einzuspritzenden Treibstoffs und den Zündzeitpunkt festlegt. Entscheidend ist aber der Ladedruck: Hersteller von Autos mit Turbo-Motor lassen hier oft große Reserven, die von den Tunern ausgenutzt werden können. Leistungssteigerungen um bis zu 30 Prozent gelten als realistisch. Bei Motoren ohne Turbo-Aufladung dagegen ist durch Chip-Tuning meist nicht viel zu erreichen.

Einen ausführlichen Bericht zum Phänomen des Auto-Tunings per Chip-Programmierung bringt Technology Review in der aktuellen Ausgabe 1/2004 (seit dem heutigen Donnerstag, den 18. 12. 2003, am Kiosk): (sma)