Autoindustrie: "Tausende Neuwagen können nicht übergeben werden"

Die Zulassungsstellen brauchen zu lange, um Autos anzumelden. Das belastet die Automobilwirtschaft. Die fordert, das Online-Verfahren i-Kfz rasch einzuführen.

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Autoindustrie: "Tausende Neuwagen können nicht übergeben werden"

(Bild: Bundesregierung / Sebastian Bolesch)

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Engpässe in den Kfz-Zulassungsstellen sorgen derzeit für wochenlange Wartezeiten für die Zulassung von Fahrzeugen. Diese wirkten sich zunehmend belastend auf die Automobilwirtschaft aus, beklagen der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie fordern, dass das digitale Zulassungsverfahren i-Kfz zügig und umfassend eingeführt wird.

Wegen Personalknappheit würden von Zulassungsstellen teilweise Wartezeiten von sechs Wochen und länger gemeldet, vor allem in großen Städten wie Berlin, Köln, Frankfurt oder Stuttgart. Die für i-Kfz nötigen Online-Portale seien oft noch nicht vorhanden oder für Kunden nicht auffindbar, sie arbeiteten fehlerhaft oder der Zulassungsprozess sei nicht vollständig, schreiben die Verbände.

In den ersten sieben Monaten des Jahres habe die Zahl der Pkw-Neuzulassungen auf dem deutschen Markt um 30 Prozent unter dem Vorjahresvolumen gelegen, schildert der VDA. "Die tausende Fahrzeuge, die derzeit bei den Händlern stehen und nicht zugelassen werden, binden Kapital, das der Kfz-Handel in der aktuellen Situation dringend für das wirtschaftliche Überleben benötigt. Hinzu kommen vor allem in Großstädten hohe Standkosten", schreiben die Automobilverbände.

i-Kfz bedeutet internetbasierte Fahrzeugzulassung. Ein neues Auto soll dabei online angemeldet, umgeschrieben oder wiederzugelassen werden können, ohne dass die Kunden Wartezeit im Amt verbringen müssen. Die rechtlichen Voraussetzungen für Online-Zulassungen seien von der Bundesregierung im Oktober 2019 geschaffen worden.

(anw)