Autonome Shuttles sollen ab Mai für die DB testweise durch Hessen fahren
Die Pläne für autonome Shuttles der DB werden konkreter. Ab Mai soll zunächst ein automatisches Auto unterwegs sein, später auch mit Kundschaft und ohne Fahrer.
Die Pläne der Deutschen Bahn, den ÖPNV in Hessen teilweise mit autonomen Shuttles zu bedienen, nimmt offenbar Gestalt an. Ab Mai dieses Jahres soll in Darmstadt und im Kreis Offenbach testweise automatisiert fahrende Autos unterwegs sein. Anfangs mit Aufsichtsperson und ohne Fahrgäste, in der zweiten Testphase mit Testkunden und danach für alle.
In den Monaten nach Mai sollen 14 weitere Fahrzeuge hinzukommen, teilte die Deutsche Bahn mit, dann sollen acht Autos im Kreis Offenbach fahren, sieben in Darmstadt. Geplant ist, dass die Fahrzeuge des batterieelektrischen Modells Nio ES8 später ohne Fahrer mit normaler Geschwindigkeit im Straßenverkehr unterwegs sind.
Pläne für das Projekt hatte die Bahn im Juni vorigen Jahres bekannt gemacht. Damals hieß es wie heute, den On-Demand-Dienst sollen der Ridepooling-Betreiber CleverShuttle und die Verkehrsunternehmen Heag mobilo und kvgOF vor Ort betreiben. Die DB-Tochter ioki stellt die Software für Buchung und Routenplanung.
4 Millionen Euro vom Bund
Die auf autonome Fahrzeuge spezialisierte Intel-Tochter Mobileye liefert das Fahrsystem. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) besorgen die Begleitforschung in dem "KI-basierter Regelbetrieb autonom fahrender On-Demand-Verkehre" (KIRA) genannten Projekt.
Ein solches Angebot im Rahmen des öffentlichen Nahverkehrs sei bisher weltweit einzigartig, schreibt die Bahn. Die zweijährige Testphase des Projekts werde vom Bundesverkehrsministerium ermöglicht, Minister Volker Wissing (FDP) habe dafür den Projektpartnern einen Förderbescheid über 4 Millionen Euro übergeben.
Die DB arbeitet dabei mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zusammen. Sie betreiben seit 2020 ein On-Demand-Netzwerk in neun Städten und Landkreisen. Dort sollen bis Ende 2023 mehr als 100 On-Demand-Fahrzeuge fahren, die etwa 3000 virtuelle Haltestellen bedienen. Sollten die Tests mit den auf Autonomie-Level 4 fahrenden Shuttles erfolgreich verlaufen, sollen die Fahrzeuge in die bereits bestehenden On-Demand-Angebote in Darmstadt ("HeinerLiner") und im Kreis Offenbach ("kvgOF Hopper") integriert werden. Kundschaft des Ridepooling-Dienstes HeinerLiner beispielsweise benötigen eine App, um ein Auto zu rufen. Wer eine Fahrt zum oder vom Hauptbahnhof Darmstadt plant und ein Ticket für einen ICE oder Intercity vorzeigen kann, spart bis zu 2,60 Euro des Fahrpreises.
(anw)