Autos könnten in Europa bald automatisch bremsen
In der EU-Kommission denken Experten über automatische Bremssysteme in Autos nach, um die Zahl der Verkehrstoten zu senken.
In ein paar Jahren könnten alle Neuwagen in der EU mit einer Technik ausgestattet sein, durch die der Fahrer automatisch davon abgehalten wird, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit zu überschreiten. Das geht aus einem Bericht einer Arbeitsgruppe der EU-Kommission hervor, die sich mit technischen Möglichkeiten befasst, den Straßenverkehr sicherer zu machen. Durch die Intelligent Speed Adaptation (ISA) könne die Zahl der Verkehrstoten um bis zu 37 Prozent sinken. Dabei könne mit automatischer Verkehrsschilderkennung beziehungsweise mit GPS-Daten gearbeitet werden.
Systeme, die den Fahrer nur auf Geschwindigkeitsüberschreitungen hinweisen, aber das Tempo nicht verändern, könnten laut EU-Kommission die Zahl der Toten um rund acht Prozent verringern. Denkbar wären auch Systeme, bei denen der Fahrer den automatischen Eingriff ein- und ausschalten kann. Im Jahr 2015 kamen etwa 26.000 auf europäischen Straßen zu Tode.
Mögliche geringe Akzeptanz
In dem Bericht wird vorgeschlagen, die Bremsautomatik im September 2020 für neue Fahrzeugtypen einzuführen, zwei Jahre später dann für Neuwagen generell. Die Pläne sind in einem frühen Stadium. Die EU-Kommission will eine ganze Reihe von Technik zur Verbesserung der Verkehrssicherheit noch genauer prüfen und mit Interessenvertretern und Branchenverbänden diskutieren.
Die EU-Experten sind sich bewusst, dass weitreichend automatisierte Bremssysteme bei Autofahrern nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen dürften. "Dies könnte zu deutlich weniger öffentlicher Unterstützung und schlechter Akzeptanz beim Nutzer führen", heißt es in einem Begleitpapier. Deshalb sei eine schrittweise Einführung zu prüfen.
Siehe dazu auf Technology Review:
(mit Material der dpa) / (anw)