Axel-Springer-Chef: Ăśbernahme von T-Online sehr unwahrscheinlich
"Wir beschäftigen uns mit anderen Sachen", sagte Mathias Döpfner in einem Interview.
Nach monatelangen Spekulationen über einen Kauf der Telekom-Tochter T-Online sieht Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner eine Übernahme als "sehr unwahrscheinlich" an. "Unsere Prioritäten sind andere", sagte Döpfner der [i]Süddeutschen Zeitung". "Wir beschäftigen uns mit anderen Sachen." Das Medienhaus Axel Springer ("Bild", "Die Welt") interessiere derzeit besonders der englische Sprachraum. Der Konzern galt bisher laut Medienberichten als ein Kandidat für den Erwerb des Nachrichtenportals, das der Deutschen Telekom gehört.
Axel Springer schaue sich viele Unternehmen an. "Aber 90 Prozent der Dinge realisieren sich eben nicht, weil wir den geforderten Preis nicht zahlen wollen, weil die Firma doch nicht so attraktiv ist, weil wir vom Management nicht überzeugt sind." Springers Augenmerk im Digitalgeschäft richte sich auf Bezahlangebote sowie Vermarktungs- und Kleinanzeigenmodelle.
Döpfner will das Medienhaus zum führenden digitalen Verlag auf den jeweiligen Märkten ausbauen. Wachstumstreiber sind Online-Portale wie die Immobilienplattform Immonet oder die Jobbörse Stepstone. Springer erwirtschaftet nach eigenen Angaben bereits 53 Prozent der Gesamterlöse von 3,04 Milliarden Euro (2014) im Internet. Auch drei Viertel der Werbeeinkünfte würden schon online erlöst.
Telekom-Chef Tim Höttges hatte kürzlich auf der Hauptversammlung seines Konzerns bestätigt, dass T-Online zum Verkauf steht. Nach seinen Worten gibt es bereits Gespräche mit möglichen Interessenten. (anw)