Axel-Springer-Verlag übernimmt ProSiebenSat.1

Europas größter Zeitungsverlag, zu dem unter anderem die Boulevard-Zeitung "Bild" und die konservative Tageszeitung "Die Welt" gehören, erlangt die vollständige Kontrolle über Sender wie ProSieben, Sat.1 und den Nachrichtenkanal N24.

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Von
  • Jürgen Kuri

Einem Umbruch in der deutschen Medienlandschaft, der sich bereits einige Zeit ankündigte, steht nun nichts mehr im Wege: Der Axel-Springer-Verlag übernimmt Deutschlands größten TV-Konzern ProSiebenSat.1. Dazu kauft der Verlag für knapp 2,5 Milliarden Euro die Anteile der Investorengruppe um den US-Milliardär Haim Saban, hieß es in einer am heutigen Freitag verbreiteten Erklärung der Axel Springer AG.

Europas größter Zeitungsverlag, zu dem unter anderem die Boulevard-Zeitung Bild und die konservative Tageszeitung Die Welt gehören, erlangt damit die vollständige Kontrolle über Fernsehsender wie ProSieben, Sat.1 und den Nachrichtenkanal N24; bislang hatte Springer bereits einen Anteil von 12 Prozent an der TV-Gruppe. Nach Abschluss des Deals soll der Axel-Springer-Verlag 62,5 Prozent des Gesamtkapitals und alle Stimmrechte bei dem TV-Konzern halten. Der Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG müssen allerdings die Kartellbehörden noch zustimmen.

Springer will die Übernahme größtenteiles bar bezahlen. Den freien Aktionären soll ebenfalls ein Übernahmeangebot gemacht werden. Nach Abschluss des Übernahmeangebots will sich Springer über die Ausgabe neuer Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung frisches Geld beschaffen. Später sollen dann die Axel Springer AG und ProSiebenSat.1 verschmolzen werden.

Springer will sich mit dem Einstieg ins TV-Geschäft ein zweites Standbein schaffen und gibt sich selbstbewusst: "Mit der Übernahme der profitabelsten deutschen TV-Sendergruppe durch Axel Springer entsteht der einzige börsennotierte Medienkonzern in Deutschland, der sowohl im Printmedien- als auch im TV-Geschäft tätig ist." Saban und eine Gruppe von Finanzinvestoren hatten ProSiebenSat.1 vor zwei Jahren von der der insolventen Kirch-Media übernommen. (jk)