Baan-Übernahme hat Verspätung

Die Übernahme des niederländischen Softwarehauses Baan durch den britischen Elektronikkonzern Invensys steht nach Ablauf des gestrigen Stichtages für die Zustimmung der Baan-Aktionäre in den Sternen.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Übernahme des niederländischen Softwarehauses Baan durch den britischen Elektronikkonzern Invensys steht nach Ablauf des gestrigen Stichtages für die Zustimmung der Baan-Aktionäre in den Sternen. Wie heute bekannt wurde, lagen bis gestern Mittag erst für 58 statt der geforderten 95 Prozent aller Baan-Anteile Zustimmungen für den Deal vor. Das Wertpapier fiel daraufhin gegenüber den von Invensys gebotenen 2,85 Euro auf einen Kurs von 2,61 Euro, bis die Amsterdamer Börsenaufsicht den Handel aussetzte. Mittlerweile hat Invensys das Kaufangebot unter sonst gleichen Bedingungen bis zum 25. Juli verlängert. Im daraufhin wieder freigegebenen Handel konnte sich das Papier bis auf 2,70 Euro erholen.

Die Briten hatten das Kaufangebot an die Bedingung geknüpft, bis zum 13. Juli mindestens 95 Prozent aller Baan-Anteile in die Hand zu bekommen – wohl um damit eine Beendigung des börslichen Handels mit diesen Aktien durchzusetzen. Gegen die Übernahme opponiert eine Gruppe von Anteilseignern, die angeblich über 19 Prozent des Baan-Kapitals vertreten. Der Sprecher dieser Fraktion, Ernst Sonneveldt, hatte auch andere Aktionäre des Bankrott-bedrohten Unternehmens aufgerufen, ihre Entscheidung bis zum 12. Juli zurückzuhalten. Zu einer dadurch vielleicht erhofften Angebots-Aufbesserung hat sich Invensys jedoch nicht hinreißen lassen.

Eine außerordentliche Aktionärsversammlung hatte am 29. Juni ans Licht gebracht, dass Invensys bei weniger als 95 Prozent Zustimmungsquote alle Optionen für das weitere Vorgehen offen stehen, außer der aktuellen Angebotsverlängerung also auch die Übernahme einer partiellen Beteiligung oder ein Rücktritt von dem Handel. (hps)