Baan-Übernahme ist jetzt sicher

Das Barnevelder Softwarehaus Baan landet endgültig unter den Fittichen von Invensys.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Das Barnevelder Softwarehaus Baan landet endgültig unter den Fittichen von Invensys. Nach anhaltendem Hickhack hat der britische Elektronikkonzern dem Rätselraten ein Ende bereitet: Bis zum 1. August können sich Aktionäre des bankrottbedrohten ERP-Softwareherstellers noch zum Stückpreis von 2,85 Euro von ihren Anteilen trennen. Schon heute ist die Übernahme jedoch ohne Wenn und Aber perfekt, auch wenn die Abwicklung des Unternehmens-Umbaus noch ungefähr ein Jahr in Anspruch nehmen soll.

Nach Worten von Baan-Chef Pierre Everaert hat Invensys bis heute über 75 Prozent der Baan-Anteile in der Hand. Damit dürfte allerdings die Wunschvorstellung einer 95-prozentigen Aktienmehrheit trotz der erneuten Fristverlängerung geplatzt sein. Die Briten hätten ihre Entscheidung bereits heute verbindlich bekannt gegeben, weil eine weitere Aufschiebung für Baan "extrem schädlich" gewesen wäre.

Überhaupt stellt das Softwarehaus seinen Aufkäufer gerne als den einzigen Retter in der Not dar. Der Vorstand hat wiederholt auf die Vorzüge der Invensys-Offerte hingewiesen, und auch der Gesamtbetriebsrat in Barneveld begrüßte heute einmal mehr die Pläne des britischen Elektronik-Konzerns. Dieser Standpunkt wiegt um so schwerer, als die Übernahme nach aktuellen Schätzungen 500 bis 1.000 der 4.200 Baan-Mitarbeiter zur Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zwingen wird.

Angesichts der andauernden Unsicherheiten war der Börsenkurs des Baan-Papiers bis in die Nähe von zwei Euro abgerutscht, als die Entscheidung von Invensys bekannt wurde. Mit dieser Nachricht setzte eine sofortige Kurserholung ein, die die Amsterdamer Börsenaufsicht jedoch zunächst unterbrach, als sie den Handel mit dieser Aktie heute Mittag bei einem Kurs von 2,81 Euro bis auf weiteres aussetzte. (hps)