Bayern beharrt auf Verbot von "Killerspielen"

"Killerspiele" seien Machwerke von abstoßender Brutalität und Grausamkeit. Der Jugendschutz sei völlig unzureichend, sagte heute Bayerns Innenminister Joachim Hermann.

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Bayern beharrt auf einem raschen Verbot von so genannten Killerspielen. Die am 1. Juli in Kraft getretene Verschärfung des Jugendschutzgesetzes bezeichnete Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) heute in Berlin als Minimalkorrektur. "Killerspiele" seien Machwerke von abstoßender Brutalität und Grausamkeit. Der Jugendschutz sei völlig unzureichend.

Hermann, der CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl und der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer, kritisierten heftig die Rolle der USK, der Selbstkontrolle der Hersteller. Mit deren vorrangiger Altersfreigabe werde faktisch das Strafrecht ausgehebelt. Pfeiffer forderte eine Indizierung brutaler Spiele, die dann nicht mehr frei verkaufbar wären.

Der bayerische Innenminister hatte für heute zu einem Expertengespräch zum Thema "Killerspiele" in der Berliner Vertretung des Freistaats geladen. Im Dezember 2007 hatte die bayerische Familienministerin Christa Stewens den Beschluss des Bundeskabinetts zur Indizierung "gewaltbeherrschter" Computerspiele als "halbherzig" und "völlig unzureichend" bewertet. Der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein rief im April die Computerspiele-Branche zur Kooperation beim Jugendschutz auf.

Siehe dazu auch den Online-Artikel in c't-Hintergrund zur bisherigen Berichterstattung über die Diskussion um das Jugendmedienschutzrecht, Gewaltspiele, Verbotsforderungen und Beschränkungen für Jugendliche bei Spielen:

(anw)