BenQ-Mobile-Gläubiger sollen Geld bekommen

Insolvenzverwalter Martin Prager plant eine Vorabausschüttung von 35 Prozent der Forderungen. Der größte Teil des Geldes, das voraussichtlich zum Ende des ersten Quartals 2009 fließen soll, stammt von Siemens.

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Zwei Jahre nachdem die ehemalige Siemens-Handysparte BenQ Mobile einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat, können die rund 4500 Gläubiger des Unternehmens auf Geld hoffen. Der Insolvenzverwalter Martin Prager hat mitgeteilt, er wolle gegen Ende des ersten Quartals 35 Prozent der geprüften Forderungen ausschütten. Prager wolle außerdem einen besonderen Prüftermin bei Gericht anregen, der im Februar 2009 stattfinden könne. Daher sollten Forderungen, die noch nicht angemeldet und geprüft sind, umgehend bei ihm angemeldet werden. Mitarbeiter mit offenen Forderungen werden vom Insolvenzverwalter angeschrieben, soweit sie bekannt sind.

Gegenüber dem Handelsblatt bezeichnete Prager, bei dem insgesamt Ansprüche über 1,1 Milliarde Euro eingegangen sind, die Quote von 35 Prozent als "äußerst hoch". Ein wesentlicher Anteil stamme von Siemens. Der Konzern hatte sich im November mit dem Insolvenzverwalter auf eine Zahlung von 225 Millionen Euro geeinigt. Doch sei auch die Verwertung von Grundstücken, Patenten sowie Maschinen gut gelaufen.

Siemens hatte seine Handy-Sparte Ende 2005 an BenQ verkauft. Knapp ein Jahr später drehte der neue Eigner aus Taiwan über Nacht den Geldhahn zu und schickte seine deutsche Tochter damit in die Insolvenz. 3000 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Neben ihnen gehören auch Unternehmen wie Chiphersteller Infineon oder der Handyzulieferer Balda zu den von der Insolvenz Betroffenen. (anw)