BenQ schreibt nach Übernahme der Siemens-Handysparte Millionenverluste

Im vierten Quartal 2005 machte BenQ 155 Millionen Euro Verlust. Ursache ist die Übernahme des Handygeschäfts von Siemens. Ende 2006 wollen die Taiwaner wieder profitabel werden.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der taiwanische Elektronikkonzern BenQ musste im vierten Quartal 2005 einen Verlust von 6,02 Milliarden Neuer Taiwan-Dollar (154,5 Millionen Euro) verbuchen. Im Vorjahreszeitraum hatte BenQ noch einen Gewinn von 200 Millionen Neuen Taiwan-Dollar (5,1 Millionen Euro) erwirtschaftet. Ursache für den Verlust ist die Übernahme der Handysparte von Siemens im vergangenen Oktober. Mit der Ausrichtung auf hochwertige UMTS- und Multimedia-Geräte will die Handysparte, die seither als BenQ Mobile auftritt, bis Ende des Jahres die Gewinnzone erreichen.

Seit dem Launch der neuen Mobilfunkmarke im Januar präsentierte BenQ Mobile ein Dutzend neuer Handymodelle, darunter das HSDPA-fähige EF91 sowie auf der CeBIT das Windows-Smartphone EL71 mit GPS-Empfänger. Die Konzentration auf den Highend-Markt erhöhe den durchschnittlichen Verkaufspreis pro Endgerät, erklärte BenQ-Mobile-Sprecher Stefan Müller gegenüber heise online. Im Rahmen der Übernahme durch BenQ habe sich bereits einiges in der Organisation gebessert. Hoffnungen auf einen Erhalt der deutschen Produktionsstätten hatte während der CeBIT der Chef von BenQ Mobile, Clemens Joos, genährt, der zugleich einräumte, dass zum Beispiel die Softwareentwicklung im neu formierten Unternehmen noch nicht zufriedenstellend laufe.

Insgesamt verbuchte der taiwanische Konzern im abgelaufenen vierten Quartal ein Umsatzplus von 65 Prozent auf 66,3 Milliarden Neuen Taiwan-Dollar (1,7 Milliarden Euro). Der Umsatzanteil der Handysparte ist auf 42 Prozent gestiegen, ausgehend von 15 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die Computersparte, inklusive Notebooks und LCD-Monitore, trägt mit 50 Prozent zum Konzernumsatz bei. (ssu)