3GSM: BenQ mit HSDPA-Handy auf der Überholspur

Mit der Ankündigung des ersten HSDPA-Handys der Welt überraschte BenQ Mobile, der nach der Übernahme der Siemens-Handysparte mit der Marke BenQ Siemens auftritt, heute in Barcelona. Zwar hätten bereits andere Hersteller für sich in Anspruch genommen, als Erste den "UMTS-Turbo" einem Handy einzupflanzen, aber "wir werden sechs bis acht Wochen früher damit auf dem Markt sein", versprach Clemens J. Joos, CEO von BenQ Mobile. Zur Fußball-WM soll das EF91 getaufte Gerät in Deutschland verfügbar sein. Zu den Vertriebspartnern gehören T-Mobile und Vodafone. Mit dem EF51 kommt ein Musik-Handy im mittleren Preissegment, das neue S81 wendet sich an Business-Kunden.

Die generelle BenQ-Strategie bestehe aus drei Teilen, so Joos: Der Positionierung der Marke BenQ Siemens, der Stabilisierung des Markanteils und einer Kostenreduzierung. Dabei soll das beste von Siemens-Technologie (symbolisiert durch ein Quadrat, square) und BenQ-Design (Kreis, round) zu einem "Squaund" kombiniert werden. Mit dieser Quadratur des Kreises sollen zum Ende des laufenden Finanzjahrs bereits die Gewinnzone erreicht werden. Die zweite Phase der Neupositionierung stellten die drei heute vorgestellten Geräte dar, die sich zu den im Januar vorgestellten BenQ-Siemens-Geräten gesellen. Zur CeBIT soll eine dritte Phase eingeläutet werden.

Das EF91 ist ein Klapp-Handy, unterstützt HSDPA (bis 1,8 MBit/s Download, 384 KBit/s Upload), hat eine 3,2-Megapixel Kamera mit LED-Blitz und wiegt 100 Gramm. Für Videotelefonie ist zusätzlich eine VGA-Kamera integriert. Innen weist das Mobiltelefon ein 2-Zoll-TFT-Display (240 × 320 Pixel, 18 Bit Farbtiefe) auf, außen ein OLED (1 Zoll, 94 × 64 Pixel, 16 Bit Farbtiefe). Ein MicroSD-Schlitz ermöglicht die Erweiterung des 32 MByte großen Speichers. Welche Nutzungsdauer der 1000-mAh-Akku ermöglicht, ist ebenso wenig bekannt wie der Listenpreis.

Das E51 ist kein wirkliches Klapp-Handy, verbirgt aber die Ziffern-Tastatur hinter einer Klappe. Außen sind nur wenige Knöpfe angebracht, die vor allem zum Steuern der Musikwiedergabe gedacht sind. Das 95 Gramm schwere Gerät spielt Musikdateien in den Formaten MP3, WMA, AAC und AAC+ ab. UKW-Radio kann gehört und zusätzlich aufgenommen werden. Die Digital Restriction Standards (DRM) OMA 1.0 und Microsoft DRM 10.0 werden unterstützt. Ein 6-Band-Equalizier, Stereo auch über Bluetooth, 3D Surround-Sound sowie die Möglichkeit, Liedtexte zur Musik einzublenden, sollen für mobiles Audiovergnügen sorgen. Zudem ist eine Kamera eingebaut (1,3 Megapixel).

Das S81 ist ein schlankes UMTS-Gerät mit einer 1,3-Megapixel-Kamera samt LED-Blitz hinten und einer VGA-Kamera für Videofonie vorn. Ein ARM9-Prozessor (180 MHz) treibt die Organizer- und Multimedia-Funktionen (samt OMA DRM 1.0) des 99-Gramm-Handys. Im GSM-Betrieb sollen 320 Stunden, in UMTS-Netzen 260 Stunden Standby möglich sein. Bei aktiver Nutzung reicht der 920-mAh-Akku laut Hersteller 4,6 beziehungsweise 3,2 Stunden. Der microSD-Slot akzeptiert Karten mit maximal 1 GByte Speichervolumen. Alle drei genannten Geräte unterstützen WAP 2.0 und sollen im zweiten Quartal erhältlich sein.

Zum 3GSM World Congress 2006 siehe auch:

• Website zu der Veranstaltung
• HP stellt iPAQ-Smartphones mit WLAN vor
• Ericsson setzt auf HSDPA-Geschäft
• Nokia erwartet Wachstum des Handymarkts von rund 25 Prozent
• MP3-Schokolade von T-Mobile
• HSDPA-Chips für den Massenmarkt
• Referenzplattform für DVB-H-Empfang per Handy
• Mobilfunkmesse 3GSM startet mit Rekordbeteiligung
• Microsoft will mobile E-Mail zum Massenmarkt machen
• Handy-Synchronisation mit Sun JES
• Ericsson demonstriert nächste Ausbaustufe für Highspeed-Mobilfunk
• Navigations-Modul für Mittelklasse-Handys
• Flüssigkeits-Linsen jetzt serienreif
• 3GSM zeigt HSDPA-fähige Handy-Prototypen

(Daniel AJ Sokolov) / (ssu)