Bericht: Apple unter Tim Cook eher zur Beilegung von Patentstreitigkeiten bereit

In einer Titelstory widmet sich "Bloomberg Businessweek" Apples Patentstreitigkeiten mit Samsung, HTC und anderen Firmen. Das US-Wirtschaftsblatt spekuliert, dass Tim Cook weniger radikal vorgehen könnte als Steve Jobs.

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Steve Jobs wollte gegen Android-Firmen wie Samsung, Motorola oder HTC notfalls "einen Atomkrieg anzetteln", wie er seinem Biografen Walter Isaacson sagte. Die zahllosen Patent- und Geschmacksmusterstreitigkeiten beschäftigen inzwischen Gerichte in aller Welt. Das US-Wirtschaftsblatt Bloomberg Businessweek beschäftigt sich nun in einer Titelstory mit dem Thema und kommt zu dem Schluss, dass Jobs' Radikalität unter seinem Nachfolger Tim Cook nicht unbedingt fortgesetzt werden muss. Informierte Personen hätten angegeben, dass das Top-Level-Management von Apple und Samsung zuletzt über eine potenzielle anwendbare außergerichtliche Einigung diskutiert hätten. "Apple-Chef Tim Cook scheint nicht die Leidenschaft seines Vorgängers zu teilen, all diese Feinde zerstören zu müssen." Für den neuen Boss seien Rechtsstreitigkeiten ein notwendiges Übel, jedoch kein "Vehikel für kosmische Rache".

Cover der aktuellen "Bloomberg Businessweek".

(Bild: Bloomberg)

Eventuell ist Cook ja auch nur ein kühler Rechner: Wie der Stanford-Juraprofessor Mark Lemley gegenüber Bloomberg Businessweek sagte, hätten die Auseinandersetzungen in den letzten Jahren Apple und seine Gegner über 400 Millionen Dollar gekostet. Er sagte voraus, dass es zu einem großen "Cross-Licensing"-Geschäft kommen könnte, bei denen die Parteien sich ihre geschützten Techniken gegenzeitig lizenzieren.

Bis es soweit ist, gehe der Krieg aber weiter – inklusive neuer Klagen an neuen Standorten. Gespräche zwischen Samsung und Apple sind allerdings nichts Neues. So sollen sich die Streithähne unter anderem im Jahr 2010 zu dem Thema vier Mal getroffen haben. Jobs selbst soll an den Gesprächen teilgenommen haben. Samsung ist für Apple auch ein wichtiger Lieferant. (bsc)