Bericht: Druckerhersteller Tally vor dem Aus

Nach der Insolvenz der US-amerikanischen Muttergesellschaft sind in Ulm 70 Arbeitsplätze gefährdet, berichtet die "Südwest Presse".

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Der Ulmer Hersteller professioneller Computerdrucker Tally steht nach einer Insolvenz der US-amerikanischen Muttergesellschaft vor dem Aus. Das berichtet die Südwest Presse. Die europäische Holdinggesellschaft Tally Genicom AG sowie die deutsche Vertriebs- und Servicegesellschaft Tally Genicom Computerdrucker haben demnach am Dienstag beim Amtsgericht Ulm die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Offenbar habe die amerikanische Tally Genicom Inc. die Warenbelieferung eingestellt. Nun seien etwa 70 Arbeitsplätze in Ulm gefährdet.

Der bisherige Konkurrent Printronix habe mit Tally Genicom eine Übernahmevereinbarung geschlossen, die nach Ende des US-Insolvenzverfahrens greifen soll, heißt es in dem Bericht aus "eingeweihten Kreisen". Printronix, das sich in den Händen der gleichen Investoren befinde, verfüge aber über eine eigene Europa-Organisation und habe anscheinend Pensionsverpflichtungen insbesondere bei Tally in Deutschland gescheut.

Die Tally-Gruppe produziert und vertreibt vor allem Zeilen- und Matrixdrucker für Anwendungen in der Produktion, Logistik und bei Banken. Tally war 1948 gegründet worden. 1996 wurden die Aktivitäten vom englischen Finanzinvestor Legal & General Ventures übernommen, der Tally später an die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Arsenal Capital Partners verkaufte. Arsenal fusionierte Tally 2003 mit dem US-Konkurrenten Genicom. (anw)