Bericht: Infineon will Qimonda-Verkauf bald abschließen

Der Chiphersteller verhandelt laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" mit drei möglichen Käufern. Als Favorit gelte dabei Micron.

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  • dpa

Der Chiphersteller Infineon will den Verkauf seiner defizitären Speicherchiptochter Qimonda einem Pressebericht zufolge in den nächsten Wochen über die Bühne bringen. Infineon spreche derzeit mit drei möglichen Käufern, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Dazu gehörten der Speicherchipkonkurrent Micron aus den USA sowie der Qimonda-Kooperationspartner Elpida aus Japan. Micron gelte dabei als Favorit, schreibt die FTD. Weder Infineon noch Qimonda wollten den Bericht auf Anfrage kommentieren.

Der taiwanische Online-Dienst Digitimes hatte bereits am Dienstag berichtet, Micron habe Interesse. Allerdings wurde Micron bereits im April zu den möglichen Käufern gezählt. Infineon hält 77,5 Prozent an Qimonda und will diesen Anteil bis zur Hauptversammlung im Frühjahr auf unter 50 Prozent senken. Der neue Vorstandschef Peter Bauer hatte sich zuletzt alle Optionen für die Trennung offen gehalten. Bauer hatte sowohl Finanzinvestoren als auch interessierte Unternehmen aus der Branche als Kandidaten für einen Einstieg nicht ausgeschlossen. Denkbar sei außerdem ein Komplettverkauf ebenso wie der Verbleib eines Minderheitsanteils bei Infineon.

Qimonda brockt seinem Mutterkonzern seit mehr als einem Jahr hohe Verluste ein. Ein Verkauf an Micron wäre aber eine Überraschung. Denn Qimonda ist im April eine Kooperation mit dem japanischen Wettbewerber Elpida eingegangen und prüft gerade eine gemeinsame Fertigung. Elpida hatte bereits grundsätzliches Interesse an einem Einstieg bei Qimonda signalisiert. (dpa) / (anw)