Bericht: Kein Interesse an Vision-Pro-App bei Netflix

Der Streamingdienst macht derzeit noch keine Anstalten, auf Apples erstes Mixed-Reality-Headset zu kommen. Denkbar ist allerdings, dass die iPad-App läuft.

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Person mit Vision Pro und Netflix-Icon (durchgestrichen)

Person mit Vision Pro und Netflix-Icon (durchgestrichen).

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apples Vision Pro wird zum Start wohl ohne eine spezielle Netflix-App auskommen müssen. Das berichtet der gut vernetzte Bloomberg-Journalist Mark Gurman in seinem Newsletter vom Wochenende. Seinen Angaben zufolge wird der größte Anbieter von Videostreaming auf dem Markt "nicht mitmachen" im neuen App Store für das Headset-Betriebssystem visionOS. "Mir wurde gesagt, dass das Unternehmen derzeit keine Pläne zur Entwicklung einer nativen App für den Vision Pro hat."

Das widerspricht anderen großen Anbietern von Film- und Fernsehinhalten im Internet. So ist bereits bekannt, dass es einen Client für Disney+ (sowie verschiedene weitere Disney-Apps) für die Vision Pro geben wird. Apple selbst bringt selbstverständlich TV+. Und auch von Amazon ist eine App für Prime Video für das Headset zu erwarten – schon allein deshalb, weil Apple und Amazon eine breite Geschäftsbeziehung verbindet. Ganz ohne Netflix auskommen muss man unter visionOS allerdings wohl nicht. So könnte die reguläre App für das iPad auf dem Headset weiterlaufen.

Allerdings können App-Entwickler – ähnlich wie man dies von iOS- und iPadOS-Apps auf Apple-Silicon-Macs kennt – solche Programme sperren. Ob Netflix dies plant, ist unklar. Nutzer könnten dann als letztes Mittel auch versuchen, den Streamingdienst über den in visionOS eingebauten Browser aufzurufen. Auch hier wäre theoretisch durch Netflix eine Sperre möglich, sollte man die Vision Pro wirklich heraushalten wollen.

Grundsätzlich sind App-Entwickler noch relativ unentschieden, ob sie auf das Apple-Headset kommen oder nicht, berichtet Gurman weiter. In Gesprächen mit bekannten Entwicklern zeichnet sich ein gemischtes Bild. Einerseits befürchten diese, dass es nicht genügend Käufer und Nutzer für den Entwicklungsaufwand geben wird – aktuell wird damit gerechnet, dass Apple nur eine halbe Million Vision-Pro-Modelle im ersten Jahr fertigen kann. Andererseits ist die Zielgruppe attraktiv, da jeder User wohl rund 4000 Euro allein für das Headset ausgeben wird.

Gurman glaubt, dass Developer die Preise für visionOS-Apps recht hoch ansetzen wird. "Es würde mich nicht überraschen, wenn 20 Dollar das neue 1 Dollar für die meisten Vision-Pro-Anwendungen ist." Viele Apps könnten sogar zwischen 50 und 250 Dollar kosten, vor allem in den Kategorien Grafikdesign und Produktivität. Im Gaming-Sektor rechnet er mit Preisen auf Konsolenniveau – deutlich mehr als das, was von iPhone und iPad bekannt ist. Bislang ist noch unklar, wann die Vision Pro erscheinen wird. Zunächst wird sie wohl im Frühjahr 2024 in den USA starten, Europa folgt später.

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(bsc)