Bericht: Microsoft wollte Bing an Apple verkaufen

Apple soll 2020 kurzzeitig erwogen haben, Microsoft seine Suchmaschine abzukaufen. Das geschah dann nicht – aus Gründen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Edge,Of,Smartphone,With,Microsoft,Bing,Search,Engine,Website,In

Microsoft Bing.

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hatte 2020 offenbar zumindest kurzzeitig vor, Microsofts hauseigene Suchmaschine Bing zu übernehmen, die mittlerweile als KI-Chatbot-Plattform für Furore sorgt. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, gab es offenbar direkte Gespräche zwischen dem Softwarekonzern und Apples mächtigem Diensteboss Eddy Cue. Die Bemühungen sollen angeblich von Microsoft ausgegangen sein – offenbar weil es dem Produkt seit Jahrzehnten nicht gelingt, effektiv mit Google zu konkurrieren. Die Gespräche seien sondierend gewesen und hätten nie ein fortgeschrittenes Stadium erreicht, hieß es weiter.

Es sollen allerdings schnell große Hindernisse aufgetaucht sein. Erstens gefielen Cue die "Qualität und die Fähigkeiten" von Bing nicht – insbesondere im Vergleich zu Google. Es habe Bedenken in Sachen Konkurrenzfähigkeit gegeben. Zweitens verdient Apple seit Jahren viele Milliarden – und wichtige Teile seines Diensteumsatzes – mit dem Einsatz der Google-Suchmaschine auf iPhone, iPad und Mac. Für Cue gab es hier, wie er kürzlich selbst vor Gericht im US-Kartellverfahren gegen Google sagte, keine Alternative. Google beteiligt Apple offenbar am gigantischen Werbeumsatz, der über seine Plattformen generiert wird.

Schon früher war allerdings Bing auch ein Teil der Apple-Systeme. Es ist fast vergessen, doch das Microsoft-Produkt war zwischen 2013 und 2017 die Standard-Web-Suchmaschine in Siri und der Suchfunktion Spotlight. Im "Rahmen einer aktualisierten Vereinbarung zur Umsatzbeteiligung", so Bloomberg, kehrte das Unternehmen danach jedoch zu Google zurück. Seither ist Bing nur noch eine Option – unter anderem neben DuckDuckGo.

Microsoft soll laut Aussagen eines Business-Development-Managers bei besagtem Prozess schon 2016 erwogen haben, mehrere Milliarden US-Dollar in die Geschäftsbeziehung zu Apple zu investieren. Apple-CEO Tim Cook und Microsoft-Chef Satya Nadella hätten sich dazu getroffen.

Hätte Apple Bing tatsächlich gekauft, wäre es allerdings unwahrscheinlich gewesen, dass das Unternehmen die Marke einfach in seine Plattform integriert hätte, schreibt die Finanznachrichtenagentur weiter. Apple neigt nämlich dazu, Übernahmen in bestehende Produkte zu integrieren – insbesondere deren Technik.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)