Bericht: Skype-Gründer klagen gegen eBay

Die zwei skandinavischen Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis haben über ihre heutige Firma Joltid vor einem kalifornischen Gericht Klage gegen Skype eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, eine Technik widerrechtlich zu verwenden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der VoIP-Dienst Skype ist laut US-Medien von seinen Gründern wegen angeblich widerrechtlich verwendeter Technik verklagt worden. Dem Online-Auktionshaus eBay drohen damit Schwierigkeiten beim eben erst verkündeten Verkauf der Skype-Mehrheit an eine Investoren-Gruppe.

Die zwei skandinavischen Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis hätten über ihre heutige Firma Joltid am Mittwoch vor einem kalifornischen Gericht Klage gegen Skype eingereicht, berichtete das Wall Street Journal. Sie bezifferten ihren täglichen Schaden aufgrund der Verletzung des Urheberrechts durch Skype auf mehr als 75 Millionen Dollar (51 Millionen Euro).

Joltid besitze eine von Skype genutzte Technik und habe die Lizenz dafür bereits im März beendet. Deswegen streiten sich beide Seiten bereits vor einem Gericht in Großbritannien. Ein Joltid-Sprecher sagte der Zeitung, das Unternehmen werde seine Urheberrechte energisch durchsetzen. Ein eBay-Sprecher sagte, dem Konzern liege die Klage noch nicht vor. eBay hatte schon angekündigt, als Ersatz an einer eigenen Technik zu arbeiten.

Mit dem Kauf von Skype vor vier Jahren hat eBay zwar die Rechte an der Software erworben, aber offenbar nicht vollständig. Der Streit entzündete sich an einer Klage, die eBay gegen Joltid eingereicht hatte. Im Gegenzug behauptete Joltid, eBay habe den Lizenzvertrag durch verschiedene Maßnahmen verletzt, unter anderem durch die Verbreitung von Quelltext beim Einreichen von Patenten – und kündigte diesen. Joltid wirft Skype auf dieser Basis vor, das Copyright von Jolitid zu verletzen und vertrauliche Informationen zu missbrauchen. Skype erhob daraufhin vor dem Obersten Gerichtshof Englands Klage, um feststellen zu lassen, dass die Vorwürfe unbegründet sind und die Kündigung damit nicht rechtens sei.

Erst Anfang des Monats hatte eBay bekannt gegeben, 65 Prozent von Skype für rund 1,9 Milliarden Dollar in bar zu verkaufen. Insgesamt wird Skype dabei mit 2,75 Milliarden Dollar bewertet. Für eBay ist es daher ein Verlustgeschäft: Der Internet-Konzern hatte Skype im Jahr 2005 für 2,6 Milliarden Dollar den zwei Gründern abgekauft, der Endpreis kletterte später durch Boni über 3 Milliarden Dollar. (anw)