Bericht: Weltweiter Server-Markt erholt sich – aber nicht in Europa

Trotz rückläufiger Verkaufszahlen melden Marktforscher für das vierte Quartal 2012 wieder steigende Umsätze im Server-Geschäft. In der Region EMEA ist der Abschwung hingegen noch nicht überstanden.

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Von
  • Matthias Parbel

Im vierten Quartal 2012 wurden nach Angaben von Gartner weltweit rund 2,5 Millionen Serversysteme verkauft – fast genauso viele wie noch ein Jahr zuvor. Die Umsätze kletterten im Vergleich aber um mehr als 5 Prozent auf 14,6 Milliarden US-Dollar. Im dritten Quartal war die Situation noch genau umgekehrt: gestiegenen Verkaufszahlen standen rückläufige Umsätze gegenüber. Ein Blick auf das Gesamtjahr zeigt aber eine Delle im Server-Geschäft. Während die Branche 2011 noch ein Plus von fast 8 Prozent verzeichnen konnte, gaben die Umsätze laut IDC im vergangenen Jahr um knapp 2 Prozent auf 51,28 Milliarden US-Dollar nach. Die verkauften Stückzahlen gingen im Jahresvergleich um 1,5 Prozent auf rund 8,1 Millionen Einheiten zurück.

Die positive Umsatzentwicklung im Schlussquartal 2012 war von einer Wiederbelebung des System-z-Geschäftes bei IBM geprägt. Die Mainframe-Systeme verzeichneten ein Umsatzplus von 55 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode, auf 1,8 Milliarden US-Dollar. IBMs z-Serie machte damit laut IDC gut 12 Prozent des gesamten weltweiten Server-Marktes aus. Den Spitzenplatz im Server-Ranking nach Umsatz konnte IBM ebenfalls verteidigen und insgesamt 3,1 Prozent auf 5,34 Milliarden US-Dollar zulegen. Positiv entwickelte sich das vierte Quartal 2012 auch für Dell (+5,7 Prozent), Fujitsu (+5,3 Prozent) und vor allem für Cisco mit einem Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2011. Einbußen mussten hingegen Hewlett-Packard (-3,2 Prozent) und Oracle (-17,8 Prozent) hinnehmen.

Ein Blick auf die regionale Entwicklung zeigt eine anhaltende Schwäche des Server-Geschäftes in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). Gartner registrierte in dieser Region einen Einbruch der Verkaufszahlen im vierten Quartal 2012 um 10,4 Prozent auf 629.052 Systeme. Die Umsätze sackten dabei um 7,4 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar ab. Unter den Top-5-Herstellern schaffte allein Fujitsu in der EMEA-Region ein Umsatzplus von 16,7 Prozent auf 246 Millionen US-Dollar. HP, IBM, Dell und Oracle büßten zum Teil zweistellig ein. Hewlett-Packard konnte seine Führungsposition vor IBM jedoch knapp verteidigen. Die beiden Anbieter decken nach Umsatz rund zwei Drittel des EMEA-Marktes für Server ab.

Top 5 (6) Server-Anbieter weltweit, Q4/2012
Hersteller Q4/2012 Umsatz Q4/2012 Marktanteil Q4/2011 Umsatz Q4/2011 Marktanteil Umsatzwachstum
IBM 5343$ 36,5% 5180$ 36,5% 3,1%
HP 3626$ 24,8% 3747$ 26,4% -3,2%
Dell 2218$ 15,1% 2098$ 14,8% 5,7%
Oracle(Sun) 602$ 4,1% 733$ 5,2% -17,8%
Fujitsu 501$ 3,4% 476$ 3,4% 5,3%
Cisco 480$ 3,3% 319$ 2,2% 50,7%
Andere 1869$ 12,8% 1641$ 11,6% 13,9%
gesamt 14639$ 100% 14193$ 100% 3,1%
Quelle: IDC 2013; Angaben in Millionen US-Dollar

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