Bericht: iAd-Auslastung sinkt

Apples Werbeprogramm für iOS-Anwendungen scheint an seinem Erfolg zu leiden: Entwicklern zufolge reduziert sich derzeit die "Fill Rate" der Reklameplätze.

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Die Idee hinter Apples Werbeprogramm iAd ist simpel: Entwickler sollen die Möglichkeit erhalten, ihre iOS-Apps nicht nur gegen direkte Bezahlung zu refinanzieren, sondern alternativ auch reklamefinanziert arbeiten zu können. Die Nutzer erhalten, so hofft man zumindest beim iPhone-Hersteller, auf diese Weise mehr qualitativ hochwertige Gratis-Programme – und Apple verdient außerdem noch 40 Prozent am jeweiligen Werbeumsatz. In der Developer-Gemeinschaft scheint die Idee gut anzukommen: Immer mehr Apps bedienen sich der Reklameplattform.

Allerdings scheint dieser Erfolg nun erste negative Auswirkungen zu haben. Wie das IT-Blog TechCrunch meldet, sei die Anzeigenauslastung seit Beginn des neuen Jahres deutlich gesunken. Die sogenannte Fill Rate, also die Menge der mit echter Werbung besetzten Flächen, hat sich demnach reduziert. Verschiedene Entwickler hätten dies bestätigt, so TechCrunch. Zwei Developer meldeten einen Rückgang der Fill Rate von zuvor 18 auf nur noch 6 Prozent. Das wiederum wirkt sich deutlich auf das Einkommen aus: Wird keine Werbung eingeblendet, können Nutzer sie auch nicht anklicken, und es fließt kein Geld. Über die Gründe wird derzeit spekuliert. So könnte es sich nach dem guten Weihnachtsgeschäft um eine saisonale Veränderung handeln – allerdings hat sich die Fill Rate seit Januar kaum verbessert, so der Bericht.

Apples iAd-Programm lief schon vorher nicht immer ganz rund: So verabschiedeten sich einige Werbetreibende gleich wieder, weil es Streit um die Kampagnenumsetzung und die Anforderungen an Agenturen gab. Auch sind iAd-Anzeigen vergleichsweise teuer. Steve Jobs hatte bei der Vorstellung der Werbeplattform gesagt, man wolle mit besonders interaktiven Anzeigen Emotionen erzeugen. Sein Zielmarkt ist demnach nicht der relativ kleine Sektor der Mobilreklame, sondern Kampagnen, die sonst beispielsweise im TV laufen würden. (bsc)