Bericht: iPhone 6 ohne Saphir wegen Yield-Problemen
Apples neue Smartphone-Generation kommt ohne Saphirglasabdeckung – obwohl es seit langem entsprechende Gerüchte gab. Ein Analyst will nun wissen, warum das so war.
Zu den Neuerungen, die das iPhone 6 bringen sollte, gehörte auch eine besonders kratzfeste Saphirglasabdeckung – zumindest gab es dazu seit Monaten Gerüchte. Zudem hatte Apple mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar in eine Fabrik des Spezialherstellers GT Advanced Technologies gesteckt, die angeblich gigantische Kapazitäten haben soll.
Allein, bei der Vorstellung des iPhone 6 war von Saphir nichts zu hören. Stattdessen verbaut Apple weiter normales Glas, wenn auch "Ionen-gestärkt". Beobachtern zufolge kauft Apple hier einmal mehr beim langjährigen Glaslieferanten Corning ein, der sein Gorilla-Glas damit ausstatten kann.
(Bild: Hersteller)
Doch warum hat die Verwendung von Saphir beim iPhone 6 (und 6 Plus) nicht mehr geklappt? Der Analyst und Saphirglasexperte Matt Margolis glaubt, dass es zuletzt zu Problemen bei der Produktionsausbeute kam. Yield-Schwierigkeiten hätten dafür gesorgt, dass Apple beziehungsweise GT Advanced Technologies die Deadline "um Wochen" für das iPhone 6 verpasst hätten. Angeblich soll es zwar genügend Saphirmaterial für die Werke in China gegeben haben, doch die dortige Endproduktion, bei der aus Saphirblöcken die Displayglasabdeckung gefertigt wird, habe versagt. Die Ausbeute habe angeblich bei nur 25 Prozent gelegen.
Es ist unklar, was an Margolis' Aussagen dran ist. Tatsächlich benötigt Apple schon allein für die Fingerabdrucksensoren ("Touch ID") in iPhone 5s, 6 und 6 Plus größere Mengen Saphir. Zudem soll auch die Apple Watch in zwei Modellreihen das kratzfeste Material erhalten. Möglicherweise reichen die Kapazitäten bei GT Advanced Technologies also einfach noch nicht für das iPhone. Hinzu kommt, dass das Material teurer ist als Gorilla-Glas. (bsc)
