BerĂĽhrungsloser Sleep-Tracker
Mittels Radar untersuchen US-Wissenschaftler das Schlafverhalten von Probanden.
Forscher an der Cornell University, der University of Washington und der Michigan State University haben ein radarbasiertes Schlaftrackingsystem entwickelt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Radar ĂĽberwacht Schlaf").
DoppleSleep arbeitet nach dem gleichen Verfahren wie die Radargeschwindigkeitsmessgeräte der Polizei: Eine Sende- und Empfangseinheit überwacht Phasenveränderungen von elektromagnetischen Wellen, die von der schlafenden Person reflektiert werden. Die gewonnenen Daten werden hier aber zur Erfassung von Bewegungen gesammelt. Das Ergebnis wird an eine Smartphone-App geschickt, die einen Algorithmus verwendet, um Herz- und Atemfrequenz abzuschätzen, Veränderungen der Körperposition zu erfassen und zu bestimmen, welche der zwei Hauptschlafphasen die Person gerade durchläuft.
Das System kann auch erkennen, wie lange man benötigt, bis man einschläft und wie viele Stunden der Schlaf insgesamt dauert. Auch das Aufwachen in der Nacht wird protokolliert.
DoppleSleep wurde auch in Konkurrenz zur Elektroenzephalografie (EEG) und bislang verwendeten Schlafsensoren getestet. Dabei ließ sich mit einer 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit feststellen, ob eine Person wach ist oder schläft. Auch die tieferen REM-Phasen sowie die Nicht-REM-Phasen des Schlafes ließen sich auseinanderhalten – mit einer Genauigkeit von immerhin 80 Prozent.
Probleme hat die Technik noch in Räumen mit mehreren Personen. Bis jetzt wurde das System immer nur mit einem Schläfer getestet. Es sei aber auch denkbar, mehrere Personen zu tracken, solange es nicht zu Interferenzen kommt, sagt Tanzeem Choudhury, Co-Autorin der Studie. Die passende Platzierung des Radars dafür muss aber zunächst noch bestimmt werden.
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