"Besonders verwerflich": Heftige Kritik an Tesla für neuen Showroom in Xinjiang

Tesla hat an Silvester eine Verkaufsstelle in der chinesischen Region Xinjiang eröffnet. Dort werden die Uiguren massiv unterdrückt. Die Kritik ist scharf.

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(Bild: Jure Divich/Shutterstock.com)

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Der US-Elektroautohersteller Tesla hat an Silvester eine Verkaufsstelle in Ürümqi, der Hauptstadt der chinesischen Region Xinjiang, eröffnet und damit heftige Kritik auf sich gezogen. In der westchinesischen autonomen Region geht die Volksrepublik seit Jahren massiv gegen das muslimische Volk der Uiguren vor, Hunderttausende sind in sogenannten "Umerziehungslagern" eingesperrt. "Staatenlose" Konzerne wie Tesla würden der Kommunistischen Partei Chinas dabei helfen, einen Genozid und Zwangsarbeit zu vertuschen, kritisierte nun etwa der US-Abgeordnete Marco Rubio (Republikaner) den Schritt von Tesla. Das Unternehmen von Elon Musk hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.

Tesla selbst hat die Eröffnung des Showrooms auf dem eigenen Account im chinesischen sozialen Netzwerk Weibo öffentlich gemacht, berichtet das Wall Street Journal. Dazu gab es Fotos von Menschen mit Schildern, auf denen steht "Tesla liebt Xinjiang" sowie ein Bild einer traditionellen chinesischen Zeremonie. Laut einer Auflistung von Tesla selbst ist es der 24. Showroom in China, weitere gibt es in Hongkong und Macao. Die dürften für den US-Konzern aber bei weitem nicht so problematisch sein, wie der nun eröffnete. Die USA, die EU und andere Regierungen beschuldigen China schwerer Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit den Uiguren in Xinjiang. Erst im Dezember hat US-Präsident Biden deswegen die meisten Importe aus der Region untersagt.

Kritik an Tesla übte nun nicht nur Marco Rubio, der Vizevorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Senat. Scott Paul, der Chef der Industrievereinigung Alliance for American Manufacturing etwa, meinte, jedes Unternehmen, das in Xinjiang tätig ist, beteilige sich an dem kulturellen Genozid, der dort stattfinde, aber "Teslas Aktionen seinen besonders verwerflich". Die muslimische Bürgerrechtsorganisation CAIR aus den USA forderte Tesla auf, den Showroom zu schließen. Das Unternehmen müsse jede wirtschaftliche Unterstützung für den Völkermord einstellen. Während die Kritik aus den USA also deutlich ist, findet sich auf Weibo Zuspruch für Tesla, berichtet etwa die BBC. Wie heikel der Umgang mit den Geschehnissen in Xinjiang für Konzerne ist, die Geschäfte in China machen, hatte erst vor wenigen Tagen Intel erfahren.

(mho)