Betriebsrat: Deutsche Mediengruppe plant Abbau von 150 Stellen

Die Deutsche Mediengruppe, deutsche Dependance der Mecom Group des britischen Investors David Montgomery, zu der die Berliner Zeitung und die Hamburger Morgenpost gehören, will nach Betriebsratsangaben bundesweit 150 der 930 Stellen abbauen. Das habe Geschäftsführer Josef Depenbrock dem Konzernbetriebsrat und dem Betriebsrat des Berliner Verlages angekündigt, teilten die Arbeitnehmervertreter am Montag mit. Allein in der Redaktion der Berliner Zeitung soll die Stellenzahl von derzeit 130 auf 90 abgebaut werden. Depenbrock wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern.

Depenbrock habe sich am Montag den Fragen der Mitarbeiter gestellt, aber keine konkreten Angaben gemacht, sagte die Betriebsratsvorsitzende Renate Gensch. Der Betriebsrat der BVZ Deutsche Mediengruppe forderte die Geschäftsführungen der einzelnen Unternehmen auf, die Abbaupläne zurückzunehmen, um Qualität und Erscheinen der Produkte nicht zu gefährden.

Der Berliner Verlag, zu dem auch das Boulevardblatt Berliner Kurier und das Stadtmagazin tip gehören, war 2005 vom Konzern Mecom Group des britischen Investors David Montgomery übernommen worden. Zur Gruppe gehört auch die im Internet erscheinende Netzeitung. Bei tip sollen 17 Stellen gestrichen werden.

Das Unternehmen wolle in der Redaktion der Berliner Zeitung eine Auslagerung von Arbeitsplätzen vorantreiben, um eine "höhere Flexibilität zu erreichen", hieß es weiter vom Konzernbetriebsrat. Depenbrock, der auch Chefredakteur der Berliner Zeitung ist, sei aufgefordert worden, den Tarifvertrag von 2006 einzuhalten. Demnach müssten Verhandlungen über Personalplanung ausgeschöpft werden, um Kündigungen zu vermeiden. Die Redaktion hat gegen die Doppelfunktion Depenbrocks als Geschäftsführer und Chefredakteur beim Arbeitsgericht eine Klage eingereicht, über die am 2. Juli verhandelt werden soll. (dpa) / (jk)