Betriebsrat und Lucent einigen sich auf Sozialplan (Update)

Der Sozialplan für rund 700 Beschäftigte beim Telecom-Ausrüster Lucent Technologies in Nürnberg ist in seinen Eckpunkten unter Dach und Fach.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Sozialplan für rund 700 Beschäftigte beim Telecom-Ausrüster Lucent Technologies in Nürnberg ist in seinen Eckpunkten unter Dach und Fach. Betriebsrat und Führung der Lucent Technologies Network Systems GmbH unterzeichneten nach Angaben von Unternehmenssprecher Gerhard Dahlberg am Montag einen Vorvertrag. Demnach einigten sich beide Seiten auf die Höhe der Abfindung bei möglichen Kündigungen im Zuge der derzeitigen Restrukturierung.

Demnach erhalten die Beschäftigten eine Abfindung, die sich aus den Jahren der Betriebszugehörigkeit, dem Monatsgehalt und einem Abfindungsfaktor von 1,0 bis 1,4 entsprechend dem Alter zusammensetzt. Nach Angaben von Betriebsrats-Chef Reynaldo Zavala wurden zudem ein Extrafaktor für Schwerbehinderte sowie Extraregelungen für ältere Mitarbeiter ab 58,5 Jahren vereinbart. Zusatzzahlungen soll es ferner für Mitarbeiter mit Kindern sowie für allein Erziehende geben.

Unterdessen wird weiter ein Käufer für das Nürnberger Werk gesucht. Dort sind rund 620 der insgesamt 700 Stellen gefährdet. Die Chancen für einen Verkauf werden weiter als gut eingeschätzt. Mit Sicherheit gestrichen werden rund 80 Stellen im Forschungsschwerpunkt Wireless. Sie sollen bis September 2002 abgebaut werden. "Im günstigsten Fall betrifft der Sozialplan nur diese 80 Mitarbeiter", sagte Unternehmenssprecher Dahlberg.

Der Vorvertrag regele die Eckpunkte des Sozialplanes, sagte Dahlberg weiter. Der Sozialplan soll bis zum Ende dieser Woche endgültig unter Dach und Fach sein. Bis dahin müsse noch über Details verhandelt werden, betonte Zavala. Beide Seiten einigten sich auch auf die Einsetzung der Beschäftigungsgesellschaft Enexy. "Das ist der einzige Wermutstropfen», sagte der Betriebsrats-Vorsitzende. Die Wahl der Gesellschaft war zuletzt einer der Hauptstreitpunkte gewesen. Der Betriebsrat und die IG Metall hatten die Firma Mypegasus Gesellschaft für Personalentwicklung und Qualifizierung mbH (GPQ) in Nürnberg favorisiert. Der Verkauf des Nürnberger Werkes ist Teil eines weltweiten Spar-Programms des amerikanischen Konzerns. (jk)